Gesundheit Abrechnungsbetrug bei Krankenkassen in Sachsen-Anhalt
Abrechnung von nicht erbrachten Leistungen, nicht schlüssige Zeitangaben - immer wieder stellen Krankenkassen Unregelmäßigkeiten fest. So sehen die Zahlen in Sachsen-Anhalt aus.

Magdeburg - Die AOK Sachsen-Anhalt hat in den vergangenen zwei Jahren mehrere Hunderttausend Euro Schaden durch Abrechnungsbetrug ausgemacht. Es seien knapp 320 Verdachtsfälle bearbeitet worden, teilte die Krankenkasse mit. Davon wurden 144 Fälle abgeschlossen. Durch Gerichtsverfahren oder Vereinbarungen zur Schadensregulierung habe man rund 600.000 Euro bei einem entstandenen Schaden von rund 820.000 Euro gesichert, hieß es.
Abrechnungsbetrug im Gesundheitssektor hat in Sachsen-Anhalt allein im vergangenen Jahr laut Landeskriminalamt Schäden von etwa 868.000 Euro verursacht, das war deutlich mehr als 2022 (342.000 Euro), wie die „Magdeburger Volksstimme“ (Samstag) berichtete. Demzufolge stellten auch andere Krankenkassen ähnliche Vorfälle fest.
Die mit Abstand meisten Betrugsfälle werden laut AOK in der Pflege begangen. Meistens handele es sich um die Abrechnung von nicht erbrachten Leistungen, nicht schlüssigen Zeitangaben oder Unterschriften auf Blankoformularen, hieß es. Nötig sei eine Schwerpunktstaatsanwaltschaft für das Gesundheitswesen, wie es sie in Bayern oder Brandenburg gebe.