Brückenabriss in Dresden Abbruch von Carolabrücke schneller möglich als geplant
Der Abriss der Dresdner Carolabrücke läuft wieder. Erste Ergebnisse des Tests, ob das die Reste des Bauwerks gefährdet, liegen vor - die Bagger können richtig loslegen.

Dresden - Die restlichen Trümmer des eingestürzten Teils der Dresdner Carolabrücke können schneller abgebrochen werden als gedacht. Die Weiße Flotte Sachsen GmbH verzichtet nach Rathaus-Angaben bei ihrer Flottenparade am Donnerstag auf Durchfahrten unter der Elbquerung. Die für Mittwoch und Donnerstag geplante Unterbrechung der Abrissarbeiten an Brückenzug C sei daher nicht nötig. Und im Schallemissionsmonitoring, mit dem die Standsicherheit des Bauwerks seit dem Einsturz überwacht wird, seien „keine kritischen Erschütterungen“ an den beiden anderen, äußerlich intakten Brückenzügen festzustellen.
Nach der Installation von Hilfsstützen aus Stahlrohr brechen je 38 bis 50 Tonnen schwere Bagger seit Mittwochvormittag die hinabhängenden Mittelteile des eingestürzten Brückenzuges am Boden ab. Nach bisherigen Angaben muss das gleichmäßig geschehen, weil sie auf einem Pfeiler mit den Überbauten der Züge A und B liegen.
Reste von C werden nach und nach abgetragen
Beginnend nächste Woche sollen von beiden Seiten erst der Kragarm und die Decke des Hohlkastens abgetragen werden und danach Stege sowie Bodenplatten. Die Trümmerteile werden zerkleinert, das Material wird später wiederverwendet. An den anderen Brückenzügen werden Geländer oder Oberleitungsmasten der Straßenbahnen abgebaut und gesichert. Parallel läuft der Aufbau von Hilfskonstruktionen aus Brunnenringen als Stützen der über Land führenden Brückenteile.
Der westliche Verkehrsstrang der Elbquerung war in der Nacht zum 11. September 2024 überraschend auf etwa 100 Metern Länge eingebrochen. Seitdem ist das Bauwerk aus DDR-Zeiten gesperrt - und wegen weiterer Brüche in der Spannstahl-Konstruktion akut einsturzgefährdet. Die Stabilität ihrer Reste und Trümmer, deren Abbruch läuft, wird permanent überwacht, die Schifffahrt ist beschränkt. Noch vor dem Sommer soll der Stadtrat über einen Ersatz für die Carolabrücke entscheiden. Die Verwaltung favorisiert eine schnelle und zeitgemäße Wiederherstellung der Elbquerung.