50. Wiener Opernball 50. Wiener Opernball: Erst Mozart und dann «Alles Walzer»

Wien/dpa. - Zu Ehrendes großen Komponisten, dessen 250. Geburtstag in diesem Jahrgefeiert wird, widmeten die Veranstalter des «Balls der Bälle» indiesem Jahr praktisch das gesamte Einführungsprogramm dem Wahl-WienerMozart. Statt Operette gab es Opernarien, und statt Wiener Walzertanzten die 184 Debütantenpaare Kontre-Tanz. Erst dann hieß es - wieüblich - «Alles Walzer!», und die Gäste stürmten das Parkett.
Für den 50. Opernball seit 1956 war die Staatsoper aus dem 19.Jahrhundert ganz besonders edel geschmückt. Blumenschmuck ausTausenden weißen Amaryllis und Gold gefärbter Eukalyptus zierte dieWände, als Österreichs High Society und zahlreiche Gäste aus demAusland den Prachtbau am Wiener Opernring betraten. Zwar warpraktisch das gesamte Kabinett von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel inFrack und rot-weiß-roter Schärpe zum Feiern angetreten. Sie brachtenauch politische Gäste mit in die Regierungsloge.
Doch die sonst so zahlreich erschienen internationalen Stars undSternchen blieben dem Jubiläumsball fern. Und so konzentrierte sichdas Blitzlichtfeuer der Pressefotografen fast ausschließlich auf dasBaywatch-Girl Carmen Electra, die der Wiener Bauunternehmer Richard«Mörtel» Lugner extra für das Fest gegen ein sattes Honorar aus denUSA einfliegen ließ.
Die Liste der prominenten Deutschen wurde diesmal von SchauspielerMario Adorf und Startenor René Kollo angeführt. Auch Ex-Bundesfinanzminister Theo Waigel feierte mit. Und Tatjana Gsell samtihrem Prinzen Ferfried von Hohenzollern erregten in diesem Jahr beiihrem Erscheinen kaum Aufsehen, nachdem sie im vergangene Jahr dieÖffentlichkeit noch durch ein «Love In» in ihrem Hotelzimmerunterhalten hatten.
Auch die sonst eher in kleinen Grüppchen auftretenden Opernball-Demonstranten, zu deren Abwehr rund 500 Polizisten im Einsatz waren,blieben zum Jubiläums-Fest aus. Doch all das tat der Stimmung derGäste keinen Abbruch. «Die Stimmung ist vielleicht sogar noch etwasbesser als sonst», meinte Opernball-Managerin Elisabeth Gürtler,Chefin des benachbarten Hotel Sacher, nach Mitternacht.
Sie hatte auch allen Grund zur Freude, denn der Opernball dürfteauch in diesem Jahr wieder die Kassen der Wiener Staatsoper reichlichaufgefüllt haben. Gürtler rechnete bei einem Umsatz von rund 17Millionen Euro mit einem satten Reingewinn von über einer MillionEuro zu Gunsten der berühmten Bühne.
Auch in diesem Jahr war das Interesse an der rauschenden Ballnachtungebrochen. Der Bayerische Rundfunk und 3Sat übertrugen den «Ballder Bälle» live.