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Wunschkennzeichen Wunschkennzeichen: 40 verschiedene Autokennzeichen in Sachsen-Anhalt

Von Rochus Görgen 21.02.2015, 16:47
Das Kennzeichen «SBK» für Schönebeck
Das Kennzeichen «SBK» für Schönebeck Dpa Lizenz

Magdeburg - Zwei Jahre nach der Einführung der sogenannten Altkennzeichen herrscht auf den Straßen Sachsen-Anhalts eine große Vielfalt von Autokennzeichen. Im Vergleich zu den klassischen Kennzeichen der Kreise sind die seit Ende 2012 wieder erlaubten Abkürzungen von größeren Städten oder früheren Landkreisen in der Summe teils genauso nachgefragt, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Statt 14 gibt es mittlerweile rund 40 verschiedene Kennzeichen bei den Zulassungsstellen im Land.

Beispiel Harz: Seit Wiedereinführung der Altkennzeichen wurden zwar fast 52.000 Kennzeichen mit „HZ“ für Harz vergeben. Gleichzeitig wurden aber fast 18 300 Mal „WR“ wie Wernigerode, 10.600 Mal „QLB“ wie Quedlinburg und fast 10.000 Mal „HBS“ wie Halberstadt ausgestellt, sagt Kreissprecherin Ingelore Kamann. In der Börde wählten rund 28.000 Autobesitzer ein „BK“-Kennzeichen, doch auch die alten Kreisbezeichnungen „BÖ“ (knapp 5.200) für Bördekreis oder „OK“ (knapp 8.700) für Ohrekreis sind beliebt.

Im Salzlandkreis wurde das Kreiskennzeichen „SLK“ 2007 im Rahmen der Kreisgebietsreform eingeführt, fünf Jahre später konnten Autobesitzer dann entscheiden, ob sie „SLK“ oder eines der Altkennzeichen wie zum Beispiel „SBK“ für Schönebeck wählten. Vergangenes Jahr hatten die Altkennzeichen leicht die Nase vorne: 50,4 Prozent der Neuzulassungen oder Ummeldungen entfielen auf die alten Kennzeichen wie „SBK“, 49,4 Prozent auf das Kreiskennzeichen „SLK“, berichtet Sprecherin Alexandra Koch.

Wie der Stand im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, Altmarkkreis Salzwedel oder in Mansfeld-Südharz ist, lesen Sie auf Seite 2.

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat den gesamten Bestand an Fahrzeugen analysiert - einschließlich der schon vor Kreisreformen zugelassenen Wagen. Von den zusammen 135 000 Fahrzeugen entfallen knapp 52 Prozent auf das Kreiskennzeichen „ABI“ und 48 Prozent auf vier sogenannte Altkennzeichen. Bei den jährlich im Durchschnitt rund 22.000 Kfz-Anmeldungen sieht es umgekehrt aus: 49 Prozent entfallen auf „ABI“. „Bei Neuzulassungen gibt es also zwischen „ABI“ und den Altkennzeichen praktisch ein pari“, sagt Sprecher Udo Pawelczyk.

Ein klares Übergewicht des klassischen Kennzeichens gibt es dagegen im Saalekreis. „Seit November 2012 wurden für die Altkennzeichnungen insgesamt 17.393 Kennzeichen vergeben“, erläutert Sprecherin Lisa Kulman. Allerdings hat das kurze „SK“ hier klar die Nase vorn: „Im gleichen Zeitraum wurden mit dem Hauptkennzeichen „SK“ 52.875 Fahrzeuge zugelassen.“

Auch im Altmarkkreis Salzwedel wählt die große Mehrheit der Autobesitzer das klassische „SAW“. Seit November 2012 wurde „SAW“ knapp 20.000 Mal vergeben, auf „KLZ“ (für Klötze) kamen knapp 1600 Zulassungen und auf „GA“ (für Gardelegen) knapp 4200. Manche Karossenbesitzer scheuten sich allerdings auch nicht, das Kreiskennzeichen gegen ein Altkennzeichen zu tauschen: 263 Mal wurde von „SAW“ auf „KLZ“ gewechselt und 670 Mal auf „GA“.

Der größte Teil der Umkennzeichnungen dürfte allerdings vorbei sein. „Reine Ummeldungen von „ABI“ auf ein Altkennzeichen gibt es kaum noch“, sagt etwa Anhalt-Bitterfeld-Sprecher Pawelczyk. Auch im Landkreis Mansfeld-Südharz, wo bei Neuzulassungen „MSH“ dominiert, heißt es: „Eine Welle der Umkennzeichnungen (...) ist nicht eingetreten.“

Dafür gibt es seit Anfang dieses Jahres eine neue Möglichkeit: Wer nach einem Umzug sein bisheriges Kennzeichen behalten will, kann dies bundesweit tun. Diese Reform soll den Umzug vereinfachen, da keine neuen Schilder mehr ans Auto montiert werden müssen. Und so könnte manch ein Neu-Sachsen-Anhalter künftig mit „W“ für Wuppertal oder mit „NY“ unterwegs sein - wobei „NY“ hier nicht für New York sondern für Niesky in Sachsen steht. (dpa)#

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(Achtung: Es kann ein paar Sekunden dauern, bis das Quiz geladen ist)