Wintersport Wintersport: Langläufer müssen in St. Andreasberg zahlen
HALLE/ST. ANDREASBERG/MZ. - Doch im Harz können die Langläufer nicht mehr alle Loipen kostenlos nutzen. Am Sonnenberg in der Nähe von St. Andreasberg müssen Freizeitsportler jetzt drei Euro pro Tag zahlen. Am Eingang zum Skistadion mit Anschluss an die Wettkampfloipe ist ein Automat aufgestellt worden. Das Geld soll zur Instandhaltung von Langlaufstrecken genutzt werden, hat der Geschäftsführer des niedersächsischen Skiverbandes Richard Schulze erklärt.
Die Gebühr sei bisher die einzige ihrer Art im Harz, sagt Miriam Fuchs vom Regionalverband Harz. "Es handelt sich um eine Loipe, die ursprünglich nur für Wettkämpfe und nicht von Freizeitsportlern genutzt wurde." Flächendeckend sei im Harz keine Einführung von Gebühren geplant, betonte Fuchs. Grundsätzlich ausschließen möchte sie das allerdings nicht. "Man muss bedenken, dass die Loipenpflege viel Geld kostet", sagt sie. Es habe früher bereits einmal Überlegungen gegeben, die Kosten über eine Wintersportkarte zu refinanzieren. Doch diese habe sich nicht durchgesetzt.
In Thüringen und Sachsen können Langläufer die Loipen auch weitestgehend kostenfrei genießen. Bisher seien keine Gebühren geplant, sagte Katrin Bratner vom Regionalverbund Thüringer Wald. Im sächsischen Altenberg gibt es lediglich auf den Parkplätzen Automaten, in die die Freizeitsportler freiwillig einzahlen können. "Wer sich bei uns wohl fühlt, steckt auch ohne Zwang ein oder zwei Euro hinein", sagt Romy Tippner, Marketing-Mitarbeiterin in Altenberg. Ähnlich wird es in Oberwiesenthal gehandhabt: Dort kann am Startpunkt eine Tageskurtaxe in Höhe von zwei Euro entrichtet werden. "Wir bitten darum, aber die wenigsten zahlen freiwillig", sagt Heidrun Fischer von der Stadt. Rund um Oberwiesenthal stehen Langläufern 30 Kilometer Loipen zur Verfügung. Im Moment herrschten ideale Bedingungen, die Strecken würden gut genutzt, sagt Fischer.
Genauso sieht es im Harz aus: Seit Sonntag sind auch wieder alle Strecken freigegeben, nachdem sie im niedersächsischen Teil am vorigen Mittwoch wegen der starken Schneelast auf den Bäumen gesperrt worden waren (die MZ berichtete). Insgesamt bietet der Harz bei einer durchgehenden Schneedecke rund 500 Kilometer Loipen.