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Wetter Wetter: Nur nicht durchdrehen!

Von CHRISTIAN SCHAFMEISTER UND ALEXANDER SCHIERHOLZ 27.12.2010, 22:29

Halle (Saale)/MZ. - Vom Streuen über den Waldspaziergang bis zum Kurzurlaub im Harz - Fragen und Antworten zum Winterwetter.

Gibt es noch Salz oder anderes Streugut zu kaufen?

In vielen Baumärkten geht Streusalz zur Neige oder ist bereits ausverkauft. Splitt oder Sand dagegen sind noch zu haben. "Wir warten täglich auf Salz, vor dem Fest ist alles abgegriffen worden", sagt etwa Uwe Harsdorf, Leiter des Hagebau-Marktes in Sangerhausen (Mansfeld-Südharz). "Die Kunden sind geeicht auf Salz", hat Brian Möbius beobachtet, Leiter der Obi-Filiale in der halleschen Grenzstraße: "Unsere Vorräte gehen langsam zu Ende, aber Nachlieferungen bleiben aus." Die Nachfrage sei riesengroß, sagt Jens Zech, stellvertretender Filialleiter bei Hellweg in Aschersleben (Salzland): "Wir können gar nicht so viel Salz einkaufen, wie wir verkaufen könnten." Dabei habe man mehr bestellt als im Vorjahr.

Darf auf Gehwegen eigentlich Salz gestreut werden?

Das entscheiden die Kommunen selbst. Oft ist der Einsatz von Salz verboten oder nur in Ausnahmefällen zulässig, etwa bei "klimatischen Besonderheiten" wie extremer Glätte oder Eisregen. Solche oder ähnliche Regelungen gibt es beispielsweise in Halle, Naumburg oder Quedlinburg. Die Umweltorganisation "Robin Wood" warnt, Salz führe zum Absterben der Blätter und zum vorzeitigen Laubfall, verdränge Nährstoffe im Boden und belaste das Grundwasser.

Kann man Wälder noch gefahrlos betreten?

Vor einigen Tagen gab es im Harz bereits Probleme durch Schneebruch, allerdings meistens nur in höheren Lagen. Die Situation könnte sich jedoch verschärfen, wenn es windiger wird. Generell ist nach Auskunft der Forstbetriebe die Gefahr von Schnee- und Eisbruch im Süden des Landes geringer als im Norden, wo es zu Weihnachten Eisregen gab. "Es liegt noch nicht allzu viel Schnee auf den Bäumen", sagt Sven Kutzner, Bereichsleiter Waldschutz in Forstbetrieb Anhalt in Dessau. Gefahr bestehe erst dann, wenn Äste mit einer Eisschicht überzogen und mit Schnee bedeckt seien: "Dann sind sie nicht mehr biegsam genug." Holger Koth, Leiter des Forstbetriebes Süd in Sangerhausen, rät trotzdem zu Vorsicht beim Waldspaziergang: "Quer durch den Wald, das sollte man lassen, dort ist nichts geräumt."

Wie komme ich angesichts von Schnee und Eis am besten aus der Parklücke?

Auf jeden Fall nicht, wenn das Gaspedal durchgetreten wird. "Dann drehen die Räder durch und der Untergrund wird so glatt poliert", erklärt Maximilian Maurer, Sprecher des Automobilclubs ADAC. Vielmehr sollten die Autofahrer mit niedriger Drehzahl langsam und behutsam anfahren. "Lieber mal abwürgen als durchdrehen", rät Maurer. Vorher sollte der Schnee weggeräumt werden, der sich zwischen der Fahrbahn und der Parklücke befindet. Wer anschließend eine Fußmatte aus seinem Auto oder auch einen Karton unter die Antriebsräder lege, komme besser von der Stelle. "Auch hier sollten Autofahrer aber nicht zu viel Gas geben, sonst rutschen die Matten unter dem Wagen durch." Manchmal helfe es auch, dem Fahrzeug durch Schaukelbewegungen den erforderlichen Schwung zu geben. "Dafür braucht man aber auf jeden Fall ausreichend Platz."

Finden Kurzentschlossene in den nächsten Tagen noch eine Unterkunft im Harz?

Die Zeit rund um den Jahreswechsel ist im Harz traditionell beliebt und wird stark nachgefragt. "Wer bei der Wahl seines Urlaubsortes etwas flexibel ist, der kann Silvester jedoch auch noch hier verbringen", sagt Miriam Fuchs vom Harzer Verkehrsverband. Dabei sei es leichter, ein Bett in einer Pension oder in einem Hotel zu finden als eine freie Ferienwohnung. Wer dann auf die Skier steigen möchte, findet sehr gute Wintersportbedingungen vor. "Die Loipen sind fast überall gespurt, und die Lifte fahren."