Werbekampagne "Triff die Wahl": Werbekampagne "Triff die Wahl": Nackte Werbung für Landtagswahl 2016

Halle (Saale) - Spärlich bekleidete Mädchen begrüßen die potenziellen Jungwähler, die beim sozialen Netzwerk Facebook nach der Seite der neuen Wahlwerbekampagne „Triff die Wahl“ der Landeszentrale für politische Bildung suchten. „Triff die Wahl“ zwischen 13 hübschen und halbnackten junge Damen?

Nein, nur ein Witz des halleschen Werbetexters und Musikers Jan Grünfeld. Der hatte sich kurz nach Ankündigung der Aktion, die „junge Leute vor allem in sozialen Netzwerken zur Teilnahme an der Landtagswahl motivieren soll“, wie es bei der Vorstellung in Magdeburg hieß, kurzerhand die Facebook-Adresse facebook.com/triff-die-wahl gesichert. Das hatte die von der Landeszentrale beauftragte Berliner Werbeagentur schlicht vergessen. „Eine Panne“, wie Agenturchef Imran Ayata einräumt. „Wir haben in nur zwei Wochen sehr viele Bestandteile der Kampagne realisiert, dabei ist die Anmeldung bei Facebook übersehen worden.“ Als der Fehler auffiel, hatte Grünfeld bereits zugeschlagen. Notgedrungen hatte die Kampagne deshalb unter der Bandwurmadresse facebook.com/sachsen-anhalt-trifft-die-wahl starten müssen.

Doch im Gegensatz zum jahrelangen Gerichtsstreit zwischen dem Land und einem Pornoanbieter, der die Adresse sachsen-anhalt.com angemeldet und in seinem Sinn bestückt hatte, geht es diesmal gütlich zu. Jan Grünfeld hat seine Guerillaaktion gestern beendet. „Ich habe den Originalaccount an Ayatas Agentur übergeben, denn ich will dem Erfolg der Landtagswahl natürlich nicht im Weg stehen“.