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Weiterbildung in Sachsen-Anhalt Weiterbildung in Sachsen-Anhalt: Zuhause-Hörsaal

Von Cornelia Fuhrmann 18.02.2014, 15:15
Mutter, Hausfrau, Angestellte - und Studentin: Antje Schwenke bekommt alles unter einen Hut.
Mutter, Hausfrau, Angestellte - und Studentin: Antje Schwenke bekommt alles unter einen Hut. Andreas Stedtler Lizenz

Halle (Saale)/köthen/MZ - 7 Uhr morgens. Antje Schwenke sitzt da üblicherweise bereits am Schreibtisch in ihrem Büro bei einem mitteldeutschen Energieversorger in Halle. Vorher hat sie noch ihren Sohn in der Kindergarten gebracht. Kind Nummer 2 ist unterwegs. Neben Vollzeit-Job, Familie, Haus und Alltag gibt es im Leben der 37-Jährigen noch etwas: ein Studium. Berufsbegleitend macht sie seit 2008 ihren Master in Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Anhalt.

Disziplin ist nötig

„Weiterbildung ist immer etwas Gutes“, sagt sie fröhlich. Bei ihr ist das keine Floskel. Nach dem Schulabschluss hat sie eine Ausbildung und danach drei Jahre am Abendgymnasium ihr Abitur gemacht. „Ich bin es gewöhnt, noch nebenbei etwas zu machen“, sagt sie. Aber es erfordere trotzdem Disziplin, wenn statt Hörsaal das Wohnzimmer oder Arbeitszimmer im eigenen Heim zum Lernen genutzt wird - und man bereits einen Arbeitstag hinter sich hat. „Man muss sich der Mehrarbeit bewusst sein. Wenn man nicht abends und an Wochenende was für das Studium machen will, sollte man’s nicht anfangen“, sagt die junge Frau klar.

Für jene, die neben dem Beruf (noch einmal) studieren wollen, bieten sich in Sachsen-Anhalt beispielsweise diese (Aufbau-)Studiengänge als Bachelor (BA) und Master (MA bzw. MBA) an:

Hochschule Harz: Betriebswirtschaftslehre (BA, MBA), Informatik/E-Administration (BA), Kulturmanagement/ -marketing (MA), Public Management (MA), Strategisches Touristikmanagement (MBA), Wirtschaftspsychologie (MA)

Weiteres unter „Studienangebote“ auf www.hs-harz.de

Hochschule Merseburg: Chemie (BA), Chemietechnik (BA), Kulturmanagement/ -marketing (BA), Betriebswirtschaft (BA), Systemische Sozialarbeit, Pharmatechnik

Weitere Informationen unter www.hs-merseburg.de

Weiterbildung

Hochschule Anhalt: Elektrotechnik (BA), Elektro- und Informationstechnik (MA), Ernährungstherapie (BA, MA), Agrarmanagement (BA, MBA), Maschinenbau (BA), Verfahrenstechnik (BA), Wirtschaftsingenieurwesen (MA)

Weitere Informationen unter „Studium“ auf www.hs-anhalt.de

Hochschule Magdeburg-Stendal: Angewandte Gesundheitswissenschaften (BA), Betriebswirtschaftslehre, Cross Media (MA), Gebärdendolmentschen (MA), Medizinmanagement (BA)

Weiteres unter „Weiterbildung“ auf

www.hs-magdeburg.de

Universität Magdeburg: Business Administration (BA, MBA),

Erwachsenenbildung (MA)

Näheres unter „Weiterbildung“ auf

www.uni-magdeburg.de

Universität Halle: Aufbaustudium Rechtswissenschaft, Denkmalpflege, Wirtschaftsrecht, Medizin-Ethik-Recht, Online-Radio, Angewandte Sportpsychologie (alles MA)

Weitere Informationen unter „Weiterbildung“ auf www.uni-halle.de

Geholfen habe da auch, dass ihr Mann René zeitgleich mit ihr den Master angefangen habe. „So mussten wir beide lernen“, sagt sie. Im Gegensatz zu ihrem Mann ist sie jedoch noch nicht fertig mit ihrem Studium, was aber daran liegt, dass 2010 die Familie größer wurde. Für ihren Sohn nahmen sich beide Elternteile Urlaubssemester. Prüfungen konnten sie dank der flexiblen Organisation trotzdem ablegen. Und ein Haus bauen.

Viele Faktoren für Köthen

Im Falle des Masterstudiengangs, für den sich das Ehepaar entschieden hat, gibt es drei Präsenzphasen pro Semester, die jeweils von Donnerstag bis Sonnabend in Köthen stattfanden. Dafür hätten sie fünf Tage Bildungsurlaub im Jahr genommen sowie eigenen Urlaub. „Man kann sich das gut einplanen. Zeitmanagement ist das A und O“, sagt René Schwenke. „Wir hatten Lerngruppen und Teamarbeit“, ergänzt seine Frau. Das sprach alles für den Studiengang, sagen beide. Thematisch habe es sie interessiert, Köthen sei von Halle aus gut erreichbar und das Preis-Leistungsverhältnis stimmte. Den meisten Fern- beziehungsweise berufsbegleitenden Studiengängen ist gemein, dass sie Geld kosten.

Zuvor hatten die Hallenser deutschlandweit das Angebot verglichen und festgestellt: Andere Fernstudiengänge werden fast vollständig online angeboten oder nur die Prüfungen finden nahe des Wohnortes statt. Das wollten beide nicht, denn sie genießen auch einen weiteren Vorteil, der sich aufgrund der Studienstruktur in Köthen ergab: die gute Vernetzung zu anderen Absolventen.

Hinzu kam, dass das Paar auch eine emotionale Verbindung zur Hochschule Anhalt hat. Am Standort Dessau haben sie 2007 ihr Diplom als Wirtschaftsingenieure gemacht, sich dort kennengelernt. Der Master, sagen beide, ergänze ihr vorheriges Studium. Er sei einerseits eine Vertiefung des bereits Gelernten, enthalte andererseits aber viel Neues, beispielsweise im Bereich Marketing und Controlling oder auch zum Thema Unternehmensführung. Man brauche nicht nur Fachkenntnisse, sondern auch betriebswirtschaftliches Wissen sowie Führungsqualitäten, sagt der 34 Jahre alte Familienvater. Deshalb kenne das Paar einige, die direkt nach dem Diplom noch den Master drangehangen haben und auch einige, deren Jobaussichten sich aufgrund der zusätzlichen Qualifikation verbessert haben.