Weimar Weimar: Eiersuche nach Goethes Brauch

Weimar/DPA - „Haseneiersuche“ nach Goethe-Art in Weimar [Foto - vom 28.3.)
Weimar (dpa/th) - Die „Haseneiersuche“ nach Goethe-Art hat am Gründonnerstag traditionell den Veranstaltungsreigen über Ostern in Weimar eröffnet. Rund 100 Vorschulkinder, darunter 30 Mädchen und Jungen eines nahen Kindergartens, suchten - wie Gleichaltrige vor fast 250 Jahren - auf den Wiesen rund um Goethes Gartenhaus im Ilmpark nach Süßigkeiten. Diesmal lagen die bunten Eier und Osterhasen teilweise noch zwischen alten Schneeresten: Das zarte Grün der Gräser und Sträucher suchten Kinder und Zuschauer noch vergebens.
Die Klassik Stiftung Weimar führt seit Jahrzehnten den Brauch fort, den der Dichter und Staatsmann einst in die Thüringer Residenzstadt mitbrachte. 1777 hatte Goethe erstmals Kinder von Freunden zu dem Osterspaß eingeladen, später auch seine drei Enkel. Besucher berichteten, dass auch dieses Jahr das Nest mit dem namensgebenden eierlegenden Hasen aus Zucker nicht fehlen durfte.
Zum Angebot für Einheimische und Touristen gehören über die Feiertage auch wieder Osterspaziergänge durch die Klassikerstadt und Weimars Flur nach dem Vorbild aus Goethes „Faust“. Jürgen Jäger, der ehemalige Gartendirektor der Klassik Stiftung, bittet diesmal am Ostersamstag in den Landschaftspark Schloss Ettersburg. Goethes berühmte Zeilen: „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche durch des Frühlings belebenden Blick“ werden sich bis dahin wohl nicht allerorts erfüllen.
Am Karfreitag wird in der Herderkirche Johann Sebastian Bachs „Johannespassion“ im Rahmen der Thüringer Bachwochen erklingen.
