Weihnachtsmärkte in Sachsen-Anhalt 2013 Weihnachtsmärkte in Sachsen-Anhalt 2013: Shoppen und Glühwein zwischen High-Tech und Tradition

Magdeburg - Sachsen-Anhalts Weihnachtsmärkte bereiten sich auf die Saison vor - und wagen in diesem Jahr auch allerlei Stilbrüche. Moderne Technik mischt sich vielerorts mit Fachwerkidylle, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab.
Magdeburg
„Mittelalter-Flair und Glühwein-Kult“ ist das Motto des Magdeburger Weihnachtsmarktes. Auf dem Alten Markt soll es historisch zugehen. Doch auf dem Breiten Weg überragt eine 35 Meter lange und 12 Meter hohe Weihnachtsrutsche das Treiben. Tradition neben High-Tech - auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt wird der Spagat gewagt. Erstmals erstrahlt zudem der Weihnachtsbaum mit LED-Christbaumkerzen. Denn Licht sei in diesem Jahr die große Innovation, erklärt Organisator Fred Raabe. Schwieriger ist es mit der Musik - künftig gelten neue Gema-Richtlinien, die das Abspielen von lizenzpflichtiger Musik erschweren. „Bei uns ersetzt in diesem Jahr eine Lichtershow die Musikbeschallung“, sagt Raabe.
Halle
Eine Gratwanderung zwischen christlicher Tradition und friesischer Frische soll in Halle gelingen. Mit einer 85 Meter hohen Adventskerze will der Weihnachtsmarkt eine Hallesche Tradition weiterführen. Finnische Rentiere und Schneekugel-Flair gibt's dagegen im „Arctic Village“, einem eigenen Bereich auf dem Weihnachtsmarkt.
Dessau-Roßlau
High-Tech-Soundanlage und traditioneller Märchenwald - in der „Dessauer Märchenweihnacht“ soll beides zusammenfinden. Eine eher gediegene Weihnacht gibt es dagegen vom 14. bis 15. Dezember auf der Roßlauer Wasserburg.
Naumburg
In Naumburg bleibt, was Glühwein und Co angeht, alles beim Alten. Doch die Weihnachtsmarkt-Orte klingen nach Stilbruch: In Kellertiefen, Gewölbekuppeln und auf dem Weinberg stimmt Naumburg auf Weihnachten ein, an jedem Wochenende an einem anderen ungewöhnlichen Ort. Am dritten Advent geht's für Weihnachtsfans unter den Naumburger Markt - oder auf den Wenzelturm hinauf. Geheimtipp für Glühwein-Fans: Am vierten Advent laden Naumburger Winzer zu Bratapfel und Glühwein auf ihre Weingüter ein.
Wernigerode
LED-Lichtinstallation zwischen Fachwerkhäusern - das scheint nur auf den ersten Blick ein Widerspruch zu sein. „Wernigerode lebt vom Flair der Fachwerkhäuser“, sagt Winnie Zagrodnik, Pressesprecherin der Stadt, „mit den Lichtern wirkt die Stadt wie verzaubert.“ Unter den 5000 Lichtern seien bereits 4700 stromsparende LEDs.
Wittenberg
In Wittenberg werden in speziellen Adventsstadtführungen Weihnachtsbräuche zur Lutherzeit dargestellt - und kurz vor dem 24. soll Luthers Weihnachtsspiel den Adventsmarkt beschließen. Neue Töne werden dagegen im Beyerhof angeschlagen, statt „Last Christmas“ und „Stille Nacht“ erklingt hier Country- und Gospelmusik.
Quedlinburg
Die Unesco-Welterbestadt Quedlinburg ist für ihre Fachwerkhäuser bekannt. Doch deren Kleinteiligkeit wird mit einem Superlativ gebrochen. Der „größte Adventskalender Deutschlands“ ist auf dem Weihnachtsmarkt angekündigt. In diesem Jahr gibt es ihn wieder auf dem Marktplatz, zwei Jahre lang war der Platz wegen Bauarbeiten gesperrt. Neu sei die Glühweinvielfalt: „Dieses Jahr können wir 50 verschiedene Sorten bieten“, sagt Veranstalter Thomas Bracht. „Von Danziger Goldwasser bis Glöck oder Glühbär ist alles dabei, das macht uns so schnell keiner nach.“ Über den Weihnachtsmarkt sollen Dixie- und Swing-Lieder klingen. „Vielleicht empfinden das manche Besucher als Bruch“, sagt Bracht, „bei den meisten Gästen macht das aber gerade den Reiz aus.“ (dpa)