Weihnachtseinkauf Weihnachtseinkauf: Je älter, desto großzügiger wird geschenkt
Halle (Saale)/MZ. - Das Weihnachtsgeschäft brummt: 92 Prozent aller Deutschen kaufen Geschenke. Jedes Jahr ermittelt Wolfgang Adlwarth von der Gesellschaft für Konsumforschung in Nürnberg die Vorlieben der Bundesbürger beim Präsentekauf. Hier seine Zahlen: 241 Euro gibt jeder Bürger aus - im Durchschnitt. Je älter die Käufer, desto größer werden die Geschenke. Geben 25- bis 34-Jährige 214 Euro aus, sind es bei den 55- bis 64-Jährigen 303 Euro. Auch zwischen Ost und West bestehen vor allem wegen des unterschiedlichen Lohnniveaus noch Unterschiede.
In Ostdeutschland werden im Schnitt 219 Euro ausgegeben. Dies ist nicht der einzige Unterschied. "In den neuen Ländern werden häufiger Lebensmittel und Getränke verschenkt", sagt Adlwarth. Immerhin 36 Prozent tun dies, im Westen sind es nur 23 Prozent. Bei den großen Trends sind sich Ost und West allerdings einig. Ganz oben auf der Geschenkeliste stehen der Reihenfolge nach: Spielzeug, Bekleidung, Gutscheine und Bücher. In diesem Jahr erwartet der Handel Einnahmen von 13,7 Milliarden Euro - kaum weniger als im Vorjahr. Von den täglich schlechten Nachrichten von den Finanzmärkten lassen sich die Deutschen noch nicht die Einkaufslaune verderben. "Die Bürger blicken optimistisch in die Zukunft", sagt der Konsumforscher.
Wegen der guten Entwicklung am Arbeitsmarkt sei die Angst vor Erwerbslosigkeit geringer geworden. Also lässt die Euro-Krise die Deutschen kalt? Nicht ganz. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten neigen viele Bürger zum Angstsparen. Aktuell gibt es allerdings auch das "Angstkaufen". "Die Juweliere dürften viele Ringe und Uhren absetzen", sagt Adlwarth. Der Umsatz werde auf 750 Millionen Euro geschätzt - ein Plus von 17 Prozent zum Vorjahr. Es gebe das Phänomen, dass einige ihre Euro lieber in Wertsachen investieren. Dennoch: Die Geldgeschenke liegen mit 2,1 Milliarden Euro noch immer viel höher.