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Weihnachtsbaumgeschmack im Wandel Weihnachtsbaumgeschmack im Wandel: Die zu DDR-Zeiten beliebte Kiefer ist zum "Exoten" geworden

16.11.2014, 09:06
Weihnachtsbaum-Verkäufer Jan Thiel verpackt vor den Augen von Käufer Stefan Buhl eine Nordmanntanne.
Weihnachtsbaum-Verkäufer Jan Thiel verpackt vor den Augen von Käufer Stefan Buhl eine Nordmanntanne. dpa Lizenz

Dessau-Roßlau - Sie ist für das Weihnachtsfest am gefragtesten: Die Nordmanntanne. In drei von vier Wohnstuben, in denen ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde, habe im vergangenen Jahr die dichte Nordmanntanne den Raum dominiert, sagte der Sprecher des Bundesverbands der Weihnachtsbaumerzeuger, Hans-Georg Dreßler, im baden-württembergischen Bühl-Weitenung. Nach Schätzungen des Verbands werden an diesem Weihnachtsfest rund 700 000 Bäume in den Wohnzimmern der Sachsen-Anhalter stehen. Nur selten würden sich allerdings „Exoten“ wie die frühere Nummer eins, die Rotfichte, oder die zu DDR-Zeiten beliebte Kiefer dort tummeln.

Vor einigen Tagen habe sich bereits die erste Kundin für das bevorstehende Weihnachtsfest in der Baum- und Rosenschule Rudolf Göricke in Dessau-Roßlau umgeschaut, sagte Verkaufsgärtner Jörg Schubert. Zwischen rund 800 Anwärtern habe sie sich für eine große Nordmanntanne entschieden.

Ansturm Mitte Dezember

Mit dem großen Ansturm werde erst für Mitte Dezember gerechnet, so Schubert. Die Mitarbeiter der Baumschule würden später die gewünschten Bäume fällen und einnetzen. Am 12. und 13. Dezember könnten Eifrige auch selbst zu Säge oder Axt greifen, hieß es. Das machen nach Angaben der Weihnachtsbaumerzeuger rund 15 Prozent der Käufer in Deutschland.

Wer es exotisch mag kann auch anderes wählen: Die Coloradotanne sei in der Baumschule Dessau der Geheimtipp, erklärte Schubert. Sie rieche nach Zitrone. „Wer sie einmal hat, will sie immer wieder“, so der Gärtner. Auch die Rotfichte und Blaufichte - früher Klassiker - seien wieder mehr gefragt. Denn dank der modernen Baumständer, in die Wasser gefüllt werden kann, gingen die Bäumchen nicht so schnell ein. Bis zu zwei Liter pro Tag könnten sie „verdampfen“. Was seit DDR-Zeiten schon nicht mehr an den Mann zu bringen sei: Die Kiefer.

In diesem Jahr sind die Preise ähnlich hoch wie in der vergangenen Weihnachtssaison. Eine Nordmanntanne kostet nach Angaben des Bundesverbands der Weihnachtsbaumerzeuger pro Meter zwischen 16 und 22 Euro, eine Blaufichte 10 bis 14 Euro und eine Rotfichte rund 9 bis 10 Euro. Etwa 85 Prozent der Bäume stammen aus Deutschland, die übrigen werden aus Ländern wie Dänemark oder Norwegen importiert. (dpa)