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Unwetter in Mitteldeutschland Unwetter in Mitteldeutschland: Schäden durch Hagel und Platzregen

18.07.2015, 16:40
Feuerwehrleute beseitigen nach dem Hagelsturm am Samstag Schäden in Gräfenhainichen.
Feuerwehrleute beseitigen nach dem Hagelsturm am Samstag Schäden in Gräfenhainichen. Thomas Klitzsch Lizenz

Halle (Saale)/Leipzig - Ein Unwetter mit Hagel und Starkregen hat am Wochenende Sachsen-Anhalt getroffen. Am Samstag waren der Süden und Osten des Landes betroffen, am Sonntag gab es im Norden unter anderem in der Börde Starkregen, wie die Polizei mitteilte.

An einigen Orten, darunter auch in Halle, fielen am Samstag Hagelkörner von bis zu drei Zentimeter Durchmesser. Auch im Mansfelder Land gab es zahlreiche Schäden so stürzte ein Baum vor dem Helios-Klinikum in Eisleben um. In der Münzstraße in Eisleben stürzte ein Schornstein auf die Fahrbahn.

Gegen 15 Uhr war das Unwetter mit starkem Sturm über Gräfenhainichen hinweg gezogen, mit Hagelkörnern so groß wie Tischtennisbälle. In knapp fünf Minuten wurden Teile der Kernstadt verwüstet. Bäume wurden ausgerissen und begruben Autos unter sich. Zahlreiche Feuerwehren waren im Einsatz, um die Schäden zu beheben.

Ein mit 250 Reisenden besetzter Regionalexpress ist in Sachsen gegen einen auf die Gleise gestürzten Baum gefahren. Dabei wurde ein Mensch verletzt, er musste ins Krankenhaus gebracht werden. Wie die Deutsche Bahn weiter mitteilte, hatte sich der Unfall am Samstagnachmittag zwischen Delitzsch und Petersroda ereignet. Die Strecke zwischen Bitterfeld und Delitzsch wurde gesperrt und der Zugverkehr umgeleitet. Die Reparatur soll bis zum Montag dauern, wie die Bahn mitteilte. Sowohl Reisende im Nahverkehr als auch auf der Strecke Berlin-München müssen sich auf Verspätungen einstellen. Der Baum war bei einem Gewitter mit starken Windböen auf die Gleise gefallen.

Nach Warnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurden die schweren Gewitter ab Samstagnachmittag vor allem im Süden Thüringens und in Sachsens erwartet. In Sachsen-Anhalt bleibe das Wetter dagegen ruhiger, sagte DWD-Meteorologe Thomas Hain in Leipzig. Eine Kaltfront aus Nordwesten dränge die schwülwarme Luft vorübergehend zurück.

Am Sonntagvormittag sorgte dann im Norden des Landes Starkregen für gefährliches Aquaplaning auf mehreren Straßen. Auf der Autobahn 2 kamen zwei Wagen von der Fahrbahn ab, auch auf der B6 im Harz geriet ein Auto ins Schleudern, hieß es bei der Polizei in Magdeburg. Verletzt wurde dabei niemand.

Auch in Eisleben hat der heftige Regen den Feuerwehren am Sonntagvormittag erneut zahlreiche Einsätze beschert. Die Niederschläge waren so heftig, dass von Bäumen dicke Äste abbrachen und Dächer beschädigt wurden. Auch etliche Keller liefen voll. „Innerhalb kurzer Zeit mussten die Mannschaften 13 mal ausrücken“, hieß es in der Einsatzzentrale.

Am Sonntag soll es verbreitet weiter regnen. Auch Gewitter seien weiterhin möglich. „Das wird viel Wasser geben. Die, die bislang unter der Trockenheit gelitten haben, dürften sich freuen“, sagte DWD-Meteorologe Thomas Hain in Leipzig. Am Montag werde es dann etwas kühler, doch schon am Dienstag kehre die Sommerhitze mit Werten über 30 Grad zurück. (mz/dpa)