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Unglück Unglück: Winterspaß endet mit Tragödie

22.03.2006, 18:39

Innsbruck/Halle/MZ/mit. - Nasser Schnee

Nach Angaben der Polizei und der Betreiberfirma der Pitztaler Gletscherbahn war der Mann zusammen mit sechs Freunden am Dienstagnachmittag auf einen 1 600 Meter hoch gelegenen Skiweg eingebogen. Der 26-Jährige war als Letzter der Gruppe unterwegs, als sich oberhalb des Weges die Lawine löste. Die Massen aus nassem Schnee begruben den Mann unter sich. Einsatzkräfte konnten ihn nach zwei Stunden nur noch tot bergen. Die Hallenser waren am Samstag im Pitztal eingetroffen. Dort hatte in den letzten Tagen leichtes Tauwetter eingesetzt und den Schnee im Skigebiet Rifflsee nass werden lassen. "Eine Lawine ist dann wie flüssiger Beton", so ein Gletscherbahn-Mitarbeiter.

Die Verantwortlichen vor Ort bekräftigten, dass die betreffende Piste Stunden vor der Tragödie wegen Lawinengefahr gesperrt worden war. Die Mutter einer jungen Frau, die zu der Reisegruppe gehört hat, will andere Informationen erhalten haben: "Der Weg wurde erst nach Abgang der Lawine gesperrt", sagte sie der MZ. Polizei und Gletscherbahn teilten hingegen übereinstimmend mit, dass zuvor ein Hinweisschild aufgestellt und Absperrband gezogen worden seien.

Häufig Leichtsinn

Wintersportler geraten in den Alpen immer wieder durch Lawinen in Gefahr - teilweise durch eigenen Leichtsinn. So waren Ende Februar drei Männer aus Oberbayern in den Schweizer Alpen von einer Lawine verschüttet und getötet worden. 2003 musste ein Snowboarder aus Baden-Württemberg 8 000 Euro zahlen: Er hatte in Österreich abseits offizieller Pisten eine Lawine und eine Suchaktion von Rettungskräften ausgelöst. Verschüttet wurde damals niemand.