Unglück bei Biederitz Unglück bei Biederitz: Update: Junger Afghane ertrinkt in der Ehle

Biederitz - Ein 14 Jahre alter Jugendlicher aus Afghanistan ist in einem Fluss bei Biederitz nahe Magdeburg ertrunken.
Der Junge sei am Sonntagabend mit mehreren anderen Asylbewerbern an der Ehle gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Magdeburg. Er watete in knietiefem Wasser. Polizeiangaben zufolge geriet der 14-Jährige in eine unerwartete Untiefe.
Er verschwand plötzlich. Erst nach etwa zwei Stunden konnten Rettungskräfte den Jugendlichen bergen. Reanimierungsversuche scheiterten.
Erst im Mai waren in Sachsen-Anhalt zwei Syrer in der Elbe bei Schönebeck (Salzlandkreis) ertrunken - ebenfalls bei sommerlichen Temperaturen. Die beiden Männer hielten sich auch an einem Sonntagnachmittag gemeinsam mit anderen am Fluss auf. Sie waren in der Elbe untergetaucht, als einer dem anderen aus einer Notlage helfen wollte. Die Leichen der 20 und 32 Jahre alten Männer konnten trotz intensiver Suche erst einige Tage später aus dem Fluss geborgen werden.
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hatte erst kürzlich erneut vor den Gefahren beim Baden gewarnt. Oft überschätzten Flüchtlinge die eigenen Fähigkeiten und unterschätzten die Gefahren in unbekannten Gewässern. Frank Villmow, Mitglied im Präsidium der DLRG, hatte Ende Mai nach den Unglück bei Schönebeck befürchtet, dass es weitere Badeunfälle von Einwanderern geben wird, weil die meisten von ihnen nicht schwimmen können.
Im vergangenen Jahr waren 27 Flüchtlinge beim Baden ertrunken. In ganz Deutschland starben 2015 insgesamt 488 Menschen beim Baden, das waren etwa 25 Prozent mehr als 2014 – und der höchste Stand seit neun Jahren. (mz/dpa)