Umwelt Umwelt: Gezerre um Gesetz für den Nationalpark Harz

Magdeburg/Hannover/MZ. - Vor einem Jahrsah noch alles harmonisch aus: NiedersachsensMinisterpräsident Christian Wulff (CDU) hattesich mit seinem Kollegen und ParteifreundWolfgang Böhmer auf Deutschlands erste länderübergreifendeFusion zweier Nationalparks geeinigt. DieSchutzgebiete "Harz" (Niedersachsen) und "Hochharz"(Sachsen-Anhalt) sollten nach langem Ringenzum Nationalpark "Harz" verschmelzen.
Beim Harzfest im August 2004 in Thaleunterzeichneten Wulff und Böhmer den Staatsvertragüber die Fusion. Und zum Jahreswechsel tratmit Andreas Pusch ein gemeinsamer Leiter beiderParks sein Amt an. Für Pusch kein leichtesAmt, denn er muss, je nachdem auf welcherSeite des Brockens er agiert, nach unterschiedlichenGesetzen verfahren. So war bereits für Aprildas Einbringen eines gemeinsamen Regelwerkesim Magdeburger Landtag angekündigt worden,doch dieser Termin verstrich. Nun hofft UmweltministerinPetra Wernicke (CDU), dass zumindest in ihremZuständigkeitsbereich das Parlament noch vorder Sommerpause das Papier zu sehen bekommt- am Dienstag legt sie ihren Kabinettskollegenden Entwurf vor.
In Niedersachsen ist man hingegen noch nichtso weit. "Wir haben Signale, dass NiedersachsenProbleme hat, den Termin zu halten", sagtWernicke. In Niedersachsen weist man diesjedoch strikt zurück.
Für Verzögerungen sorgte nach MZ-Informationenvor allem ein Streit zwischen den Juristenbeider Seiten. "Die haben sich nicht einigenkönnen, wie sie das Pferd aufzäumen", heißtes aus Ministeriumskreisen. Während man inHannover für die Regeln in dem Nationalparkauf Verbote setzte, wollte Wernicke ein "einladendesGesetz". Im März hätten sich die Staatssekretärebeider Ministerien auf einen Kompromiss geeinigt."Doch dann gab es ein Interview von Frau Wernicke,das für neue Irritationen sorgte", sagt einBeamter aus Hannover. In dem Gespräch hatteWernicke noch einmal die Verbotslinie kritisiert- von der seien die Niedersachsen zu diesemZeitpunkt aber bereits abgerückt.
Nun soll das gemeinsame Gesetz im Herbstauf beiden Seiten Rechtskraft erlangen. Am3. Dezember, dem 16. Jahrestag der Wiedereröffnungder Brockenkuppe für Wanderer, wollen sichbeide Umweltminister auf dem Berg treffen,um die Fusion endgültig zu besiegeln. Zumindestüber diesen Termin gibt es keine Differenzenzwischen Wernicke und ihrem Kollegen Hans-HeinrichSander (FDP).