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Umwelt Umwelt: Baubeginn für zweites Müllheizkraftwerk

09.04.2003, 11:47

Zorbau/dpa. - Mit dem symbolischen ersten Spatenstich hat am Mittwoch der Bau des zweiten Müllheizkraftwerk des Landes in Zorbau (Landkreis Weißenfels) begonnen. Bereits heute sei zu einem großen Teil die Auslastung der Anlage durch Verträge abgesichert, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung von SITA Deutschland (Köln), Jörn M. Fetköter.

In der rund 100 Millionen Euro teuren Anlage sollen von Mitte 2005 an Restabfälle aus den Ländern Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen verbrannt werden. Die Gesamtkapazität liegt bei 300 000 Tonnen Müll pro Jahr.

Mit der Fernwärme aus der Müllverbrennung sollen künftig 40 000 Haushalte versorgt werden, sagte Fetköter. Auch der anfallenden Strom von 20 Megawatt Leistung werde in das öffentliche Netz eingespeist. Laut Fetköter entstehen durch den Bau der Anlage 50 bis 60 neue Arbeitsplätze.

Nach dem neuen Abfallrecht darf vom 1. Juni 2005 an Müll nicht mehr unbehandelt auf Deponien gebracht werden. Alle Abfälle müssen vor der Deponierung thermisch oder mechanisch-biologisch bearbeitet werden. Außerdem sind nach dem neuen Gesetz so genannte Basisabdichtungen für Deponien vorgeschrieben.

Laut Umweltministerium bedeutet dies, dass von den derzeit landesweit 26 Hausmülldeponien nur 4 Mülldeponien bestehen bleiben. Ein Anstieg der Entsorgungskosten für die Bürger sei nicht nicht auszuschließen, hieß es.

Bereits Ende März wurde für das erste Müllheizkraftwerk Sachsen- Anhalts in Magdeburg-Rothensee der Grundstein gelegt.

Nach Angaben des Landes gebe es zudem Pläne für eine Müllverbrennungsanlage in Arneburg, Staßfurt, Bitterfeld, Amsdorf, Halle-Lochau, Leuna, und Mumsdorf.

Allerdings werde laut Umweltministerium das jährliche Hausmüllaufkommen in Sachsen-Anhalt im Jahr 2005 bei 500 000 Tonnen bis 600 000 Tonnen liegen. Demzufolge reiche der landeseigene Müll für den wirtschaftlichen Betrieb von lediglich ein bis zwei Müllverbrennungsanlagen, hieß es.