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Tourismus-Projekt Tourismus-Projekt: Ministerium ordnet Zwangspause für die Draisinen an

Von Michael Hübner 02.04.2004, 20:04

Vockerode/MZ. - Die erste Draisinenstrecke das Landes Sachsen-Anhalt, erst am Donnerstag in Betrieb genommen, wird am Wochenende verwaist bleiben. Das Magdeburger Verkehrsministerium habe einen Stopp verfügt, sagte am Freitag Wolfgang Vorpahl. Der Vorsitzende des Ferropolis Bergbau- und Erlebnisbahn-Vereins hofft indes, dass schon nächste Woche wieder Draisinen fahren können.

Zwar sei ein Betrieb von historischen Schienen-Rädern "durchaus möglich", aber keinesfalls auf einer "offiziellen Bahnstrecke", erklärte Harald Kreibich. "Natürlich kann dieser Status geändert werden", so der Sprecher des Verkehrsministeriums weiter. Aber ein solcher Versuch sei eben gescheitert. Der Verein habe die Strecke nur gepachtet, und der Eigentümer hat zur Umwandlung nein gesagt. "Deshalb konnten auch wir nicht zustimmen", so Kreibich. Diese Mitteilung habe der Verein am 31. März erhalten. Unter diesen Umständen "wirke die Eröffnung der Strecke dreist", sagte Kreibich. Diesen Vorwurf wies Vorpahl von sich. Die Fax-Nachricht habe er erst Freitag früh gesehen. Selbstverständlich hätte er sonst die Eröffnung verschoben.

Vorpahl glaubte, die bürokratischen Hürden gemeistert zu haben. "Erst vor einer Woche bekam ich ein Schriftstück des Wirtschaftsministeriums. Darin wurde mir erklärt, dass ich für den Draisinenbetrieb keine Genehmigungen benötige", so Vorpahl. Der Vorsitzende bestätigte aber, dass es tatsächlich mit dem Eigentümer der Strecke, der Anhaltischen Bahn, Querelen gebe. Pikant: Vorpahls Erlebnisbahnverein ist dort kein unbedeutender Mitgesellschafter.

Nun will sich der Vereinschef mit den Behörden anlegen. Am Wochenende werde mit Juristen eine Klage erarbeitet. Vorpahl setzt darauf, auf diesem Wege die Verfügung aus dem Verkehrsministerium ausbremsen zu können. Und er hofft, dass die Zwangspause dann rasch zu Ende geht - denn "mehr als 140 Touren mit den Draisinen sind schon gebucht".