Totes Baby in Sachsen Totes Baby in Sachsen: Suche nach der Mutter per Massengentest

Schwarzenberg/dapd. - Er soll die Suchenach der Mutter eines im Januar in einem Altkleidercontainergefundenen toten Babys unterstützen. Knapp 400 Bewohnerinnen desOrtsteils Sonnenleithe waren dazu am Wochenende zur Abgabe einerSpeichelprobe aufgefordert, wie Polizeisprecher Jan Meinel inSchwarzenberg sagte.
Seinen Angaben zufolge sind die Schwarzenberger Einwohner sehrkooperativ. «Alle sind interessiert, dass der Fall so schnell wiemöglich aufgeklärt wird», sagte Meinel. Zugleich verwies er darauf,dass die Probenabgabe freiwillig sei. Sie diene ausschließlich demAbgleich mit der DNA aus der Nabelschnur des Kindes und unterliegestrengen Datenschutzauflagen. Keinesfalls würden nicht teilnehmendeFrauen der Altersgruppe zwischen 14 und 46 automatisch alsVerdächtige behandelt.
Bei der Entnahme der Speichelproben durch Polizeibeamte werdendie Frauen zudem nach Beobachtungen im Zusammenhang mit dem Fallbefragt. Insbesondere ist die Polizei an Hinweisen auf Fraueninteressiert, die bis Anfang dieses Jahres schwanger waren und beidenen kein Baby gesehen wurde. Laut Meinel sind dieErmittlungsschwerpunkte nach wie vor das Wohngebiet Sonnenleithe alsFundort des Neugeborenen und der Nachbarort Grünhain-Beierfeld.
Zwtl: Polizei hat bislang 160 Hinweise erhalten
Die Auswertung der nach der Entnahme anonymisierten Proben dauertnach Polizeiangaben mehrere Wochen. Sollte die bis Sonntagabenddauernde erste Etappe nicht zu einem Ergebnis führen, ist einezweite Runde etwa Ende April/Anfang Mai geplant. Dazu sollen Frauenaus benachbarten Wohngebieten von Schwarzenberg undGrünhain-Beierfeld untersucht werden.
Darüber hinaus hat die Polizei 5.000 Euro Prämie für konkreteInformationen ausgesetzt, die zur Mutter führen. Bislang sind dieErmittler rund 160 Hinweisen nachgegangen. Unerwartet war diePolizei dabei einer weiteren Kindstötung in der Nähe von Stollbergauf die Spur gekommen. Die der Tat verdächtigte 18-Jährige wurde imFebruar festgenommen. Ein Zusammenhang zu dem Schwarzenberger Fallist laut Polizei ausgeschlossen.