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Tödlicher Unfall in der Altmark Tödlicher Unfall in der Altmark: Auto fährt frontal in Schulbus mit 60 Kindern

Von Dörthe Hein und Johannes Dörries 12.03.2013, 09:28
Ein Unfallauto steht am Dienstag auf der Bundesstraße 188 in Gardelegen (Sachsen-Anhalt) auf einem Abschleppwagen, während Markierungen zum Unfallhergang auf der Fahrbahn zu erkennen sind.
Ein Unfallauto steht am Dienstag auf der Bundesstraße 188 in Gardelegen (Sachsen-Anhalt) auf einem Abschleppwagen, während Markierungen zum Unfallhergang auf der Fahrbahn zu erkennen sind. dpa Lizenz

Wernitz/dpa/MZ - Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Tagen ist am Dienstag in Sachsen-Anhalt ein Schulbus in einen Unfall verwickelt worden. Beim Zusammenstoß mit einem Pkw starben bei Wernitz (Altmarkkreis Salzwedel) die beiden Autoinsassen, 31 Kinder wurden leicht verletzt. Erst am Freitagmorgen hatte ein Schulbus beim Abbiegen in Quedlinburg (Harzkreis) eine 22-Jährige erfasst und schwer verletzt. In beiden Fällen wurden zahlreiche Schüler Zeugen des Geschehens und mussten psychologisch betreut werden, beide Busfahrer erlitten einen Schock.

Der Bus, mit dem am Dienstag rund 60 Kinder auf der B 188 im Altmarkkreis zur Schule unterwegs waren, stieß frontal mit einem Auto zusammen. Der Kombi war nach einer Rechtskurve auf die Gegenspur geraten. Dort kollidierte er mit dem Bus, wie ein Polizeisprecher in Salzwedel mitteilte. Bei den Toten handelt es sich um zwei Männer im Alter von 54 und 23 Jahren aus Gardelegen. Trotz des Schneefalls soll die Fahrbahn gut geräumt gewesen sein. Der Polizeisprecher sagte: „Straßenglätte hat keine Rolle gespielt.“ Ein Gutachter soll nun das Geschehen untersuchen.

In dem Bus wurden 31 Kinder leicht verletzt, 15 Mädchen und 16 Jungen im Alter zwischen elf und 15 Jahren. Die Zahl könne sich noch erhöhen, wenn weitere Kinder Blessuren feststellen, so der Polizeisprecher. Die Schüler erlitten Prellungen und Abschürfungen. Ein Polizeisprecher, der an der Unfallstelle stand, berichtete von zerborstenen Fenstern hinter dem Fahrersitz des Busses. Es hatte sich nicht um einen reinen Schulbus gehandelt. Die Busse in der Altmark steuern Schulen an, allerdings kann wie im Linienbus jeder mitfahren.

In dem Bus fuhren nach Angaben des Ordnungsdezernenten des Altmarkkreises, Hans-Dieter Thiele, 62 Kinder mit. Laut Thiele stiegen die Schüler unmittelbar nach dem Unfall in einen anderen Bus um und wurden in ihre Sekundarschule nach Mieste gebracht, bevor die Polizei am Unfallort eintraf. In der Schule habe sich ein Notarzt um die Kinder gekümmert. Außerdem betreuten zwei Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams des Landkreises die Schüler. In Quedlinburg hatte ebenfalls der Kreis ein Betreuungsangebot für die Schüler organisiert.

Nach dem Unfall bei Wernitz ist keines der Kinder in ein Krankenhaus gebracht worden. „Wir haben viel Glück gehabt“, sagte Thiele. Der 55 Jahre alte Fahrer des Busses erlitt einen Schock. Den Unfallschaden beziffert die Polizei auf 55 000 Euro. Die B 188 war mehrere Stunden lang gesperrt.