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Tödlicher Streit in Wutha-Farnroda Tödlicher Streit in Wutha-Farnroda: Asylbewerber tötet Landsmann mit Messer

18.10.2015, 09:17
Eine Polizeibeamtin sichert in Wutha-Farnroda (Thüringen) Spuren in einer Wohnung.
Eine Polizeibeamtin sichert in Wutha-Farnroda (Thüringen) Spuren in einer Wohnung. dpa Lizenz

Wutha-Farnroda/Gotha - Bei einem Streit unter jungen Flüchtlingen aus Afghanistan ist in Wutha-Farnroda (Wartburgkreis) ein 20-Jähriger erstochen worden. Wie die Polizei in Gotha am Sonntag mitteilte, waren mehrere Männer am Samstagabend in einer Wohnung in Streit geraten. Dabei habe ein 18-Jähriger mit einem Messer auf einen seiner Landsleute eingestochen. Ein 22 Jahre alter Mann konnte unverletzt aus der Wohnung fliehen. Als der mutmaßliche Täter vor dem Haus auf einen 22-jährigen Deutschen traf, attackierte er ihn ebenfalls mit dem Messer und verletzte ihn schwer.
Der Tatverdächtige wurde laut Polizei kurze Zeit später in einer Spielhalle vorläufig festgenommen. Das Amtsgericht Eisenach erließ einer Polizeisprecherin zufolge am Sonntagnachmittag Haftbefehl gegen ihn. Das 20 Jahre alte Opfer sei am Versagen lebenswichtiger Organe gestorben, der verletzte Deutsche nicht lebensbedrohlich verletzt.
Nach Angaben der Polizei und zuständigen Staatsanwaltschaft Meiningen sind Motive und Hintergründe für die Tat noch völlig unklar. Die Ermittlungen liefen mit Hochdruck. „Der mutmaßliche Täter wird vernommen. Er hat sich aber noch nicht näher zu der Tat eingelassen“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Jochen Grundler, auf Anfrage. Die drei Männer aus Afghanistan waren nicht in einem Flüchtlingsheim untergebracht, sondern bewohnten eine Wohnung in einem Plattenbau. Wie lange sie schon in Deutschland sind, konnte Grundler nicht sagen.
Innenminister Holger Poppenhäger (SPD) warnte vor einer Ausdehnung der Gewaltspirale unter Flüchtlingen. In den vergangenen Tagen war es in Thüringen mehrfach zu Tätlichkeiten unter Asylsuchenden gekommen. In einer Gemeinschaftsunterkunft in Weimar wurde am Freitag bei einem Streit ein 26-Jähriger leicht verletzt. In einer Flüchtlingsunterkunft in Bad Lobenstein (Saale-Orla-Kreis) war nach einem Ehestreit ein Polizist leicht verletzt worden. Ein 30-Jähriger hatte laut Polizei seine 23 Jahre alte Frau geschlagen und mit einem Messer bedroht. Bei der Festnahme verletzte er den Beamten. (dpa)