Thüringen Thüringen: Wahrzeichen wird durch ein Gewerbegebiet ersetzt
Gera/dpa. - An diesem Freitag ende die Einspruchsfrist gegen dieVergabe der Abrissarbeiten an die Firma TVF Altwert GmbH in Lübbenau(Brandenburg), sagte der Sprecher der LandesentwicklungsgesellschaftThüringen (LEG), Holger Wiemers, der Deutschen Presse-Agentur dpa.Bislang lägen noch keine Einwände vor. Sollte es dabei bleiben,könnten die Arbeiten in der zweiten Augusthälfte beginnen. Bis Mitte2010 sollen dann die weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadtverschwunden sein und an deren Stelle ein Gewerbegebiet entstehen.
Zunächst wird der Abriss jedoch von außen nicht sichtbar sein.Denn bevor die Schornsteine von oben abgebaggert werden, werden sieerst einmal entkernt, erklärte Wiemers. Mitte 2009 könne dann deräußere Abbruch beginnen. «Eine Sprengung ist wegen der umliegendenLiegenschaften nicht möglich.» Insgesamt sind für den Abriss und dieEntwicklung des Gewerbegebietes auf einer Fläche von 3,4 HektarKosten von sechs Millionen Euro veranschlagt.
Die drei weit in den Himmel ragenden Stahlbeton-Essen gehörten zumHeizkraftwerk Gera-Nord. Sie wurden in den 1970er Jahren gebaut undnach der Wende stillgelegt. Über ihre Zukunft wurde lange gestritten.So waren Unterschriften für den Erhalt der Schlote gesammelt worden.Ein gescheitertes Konzept für die Schornsteine sah vor, Bungee-Sprünge aus schwindelerregender Höhe anzubieten; zudem solltenKletterer an einer der Essen hoch kraxeln dürfen. Auch der heutigeGeraer Oberbürgermeister Norbert Vornehm (SPD) hatte sich in derVergangenheit für den Erhalt der Industriebauwerke ausgesprochen.
Nach Angaben von Wiemers haben sich die Konzepte dafür aber nichtals tragfähig erwiesen. Daher plant die LEG seit langem den Abrissder Schornsteine. Ursprünglich sollten sie bereits zum Start derBundesgartenschau 2007 weg sein. Allerdings hätten sich dieVorbereitungen unerwartet verzögert, so dass nun im kommenden Monatder Startschuss für den Abriss fallen soll.