Tag der Industriekultur in Sachsen-Anhalt: Tag der Industriekultur in Sachsen-Anhalt: Besucher können Fabriken Tagebaue und Halden erkunden

Halle (Saale) - Monströse Bagger, riesige Halden, historische Werkhallen - sie alle sind Zeugen einer spannenden Industriegeschichte. Und wer immer schon mal gern in einen Bergbau-Schacht steigen oder eine alte Brikettfabrik besuchen wollte, sollte sich den Sonntag freihalten. Am „8. Tag der Industriekultur“ in Sachsen-Anhalt laden zahlreiche Vereine, technische Denkmale und Museen in der Region ein. Bei Führungen können Interessierte in die Vergangenheit eintauchen und historische Errungenschaften bestaunen. Auf die Beine gestellt wird der Tag von den ERIH-Standorten (Standorte der Route der Europäischen Industriekultur) und dem Verein „Mitteldeutsche Gesellschaft für Industriekultur“ - und natürlich von den zahlreichen Engagierten vor Ort, die an den Objekten, die sonst oft für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, ein umfangreiches Programm präsentieren. Einige Beispiele im Überblick:

Es war wohl eines der modernsten Braunkohlekraftwerke, als es vor genau 100 Jahren ans Netz ging - das Kraftwerk Zschornewitz. Heute erinnern die Relikte als Industriedenkmal im gleichnamigen Ortsteil von Gräfenhainichen im Kreis Wittenberg an die glorreichen Zeiten des Werks, das 1992 stillgelegt wurde. Am Sonntag ist Zschornewitz Ziel einer Rad-Sternfahrt. Interessierte sind eingeladen, auf vier Touren den Spuren von Kohle, Dampf und Licht zu folgen.

Startpunkte sind Wittenberg (9 Uhr Bahnhof Wittenberg-West/Piesteritz - 38 Kilometer), Bitterfeld (9.30 Uhr Bahnhof - 30 km) und Dessau (10.15 Hauptbahnhof - 31 km). Die vierte Tour startet in Ferropolis in Gräfenhainichen. Um 10.30 Uhr sind Teilnehmer zu einer Führung durch die Stadt aus Eisen eingeladen, um 12 Uhr wird dann in die Pedale getreten (7 Kilometer). In Zschornewitz erwartet die Radler ein Programm zum 100. Geburtstag. Wer nicht radeln möchte, kann sich in Ferropolis um 11, 13 und 15 Uhr geführten Rundgängen über das Gelände anschließen.

Die Radtour ist kostenfrei. Eintritt Ferropolis inkl. Führung 7 Euro, Infos und Anmeldung in Ferropolis unter Tel: 034953/351 25

Weitere Infos online: kohle-dampf-licht.de

In Bad Dürrenberg öffnet das Gradierwerk. Ab 10 Uhr gibt es stündlich Führungen, Treff ist am Aufgang Kaltinhalierhalle. Bei freiem Eintritt sind Besucher von 10 bis 17 Uhr auch im Borlach-Museum willkommen. Am Witzlebenturm können sich Interessierte ab 10 Uhr über den Baufortschritt am Modell der Brendelschen Dampfmaschine informieren und mit dem Erbauer fachsimpeln (Zugang von der Fährstraße).

Das „Museum zur Geschichte der Eisenbahnstrecke Leipzig - Großkorbetha“ im Leunaer Ortsteil Kötzschau (Am Bahnhof 27) zeigt erstmals Modelle der ehemaligen Kohleneisenbahn Tollwitz - Bad Dürrenberg der Saline Bad Dürrenberg im Maßstab 1:87, mit einer kleinen E-Lokomotive, wie sie ab 1906 auf der Kohleneisenbahn verkehrte. Geöffnet ist 14 bis 18 Uhr.

Bei geführten Rundgängen durch das Deutsche Chemie-Museum in Merseburg (Günther-Adolphi-Straße 2) werden die Ammoniak-Umlaufpumpe und elektrochemische Experimente demonstriert. Gäste sind von 10 bis 16 Uhr willkommen.

In der Zentralwerkstatt Pfännerhall in Braunsbedra (Grubenweg 4) gibt’s von 10 bis 17 Uhr verschiedene Aktionen. Vormittag wird die Schau „Tage.Bau.Land.Schaff(t)en. Das Geiseltal im Wandel“ eröffnet.

In Hettstedt startet im Humboldt-Schloss das Mansfeld-Museum in die Saison. Von 10 bis 16 Uhr können Besucher den Nachbau der ersten deutschen Dampfmaschine von 1785 in Aktion erleben und sich Führungen über das Gelände anschließen. Auch die Mansfelder Bergwerksbahn ist wieder im Einsatz. Sie verbindet das Mansfeld-Museum mit dem MaLoWa-Werk in Benndorf. Hier werden um 10.40, 11.40, 14.40 und 16.40 Uhr einstündige Führungen durch die Werkshallen angeboten. Besichtigt werden kann auch der restaurierte Wartesaal 2. Klasse.

Zwischenhalte legt die Bergwerksbahn am Eduardschacht, in Paradies, Siersleben, Thondorf, Bocksthal und am Zirkelschacht ein. Dort können Wagemutige nach Ankunft des Zuges (9.11 Uhr, 10.19 Uhr, 12.11 Uhr, 13.19 Uhr, 15.11 Uhr, 16.19 Uhr) mit fachkundiger Begleitung die Flachhalde bei Klostermansfeld erklimmen.

Interessantes über die Funktionsweise der historischen elektrischen Seilförderung sowie über den Wiederaufbau eines Kupferschmelzofens der Hütte erfahren Besucher zwischen 10 und 14 Uhr direkt im Schmidschacht Helbra.

Das Erlebnis-Zentrum Bergbau Röhrigschacht Wettelrode bietet eine Erkundungstour durch das Altbergbaurevier um Morungen an. Ehemalige Bergleute führen die Wanderer an historischen Stätten vorbei vom Alten Adolph Schacht über den Alexander Schacht, Carolus Schacht, Elisabeth Schacht, den Neuen Heinrich Schacht, den Neuen Conrad Schacht und zurück. (mz)

Treff für die Wanderer ist 10 Uhr am Parkplatz vor dem Ortseingang Morungen aus Richtung Wettelrode kommend, Anmeldungen unter Tel. 03464/19433.

Das komplette Programm unter www.industrietourismus.de und der Sonderfahrplan der Bergwerksbahn unter www.bergwerksbahn.de