Stasi-Unterlagen Stasi-Unterlagen: Nachfrage auf Akteneinsicht steigt wieder an

Berlin - 25 Jahre nach der Wiedervereinigung steigt die Zahl der Anträge auf Einsicht in die eigenen Stasi-Unterlagen wieder. Im vergangenen Jahr baten mehr als 67.000 Menschen darum, wie die „Berliner Morgenpost“ (Sonntag) berichtet. Zwei Jahre zuvor hatten demnach 64.000 Menschen Einsicht in die Akten beantragt.
„Wenn man bedenkt, dass 1992 die erste persönliche Akteneinsicht gewährt wurde, erstaunt das schon“, sagte der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn. „Jeden Monat gehen noch mehr als 5000 Anträge ein. Aufklärung hat kein Verfallsdatum.“
Insgesamt zwei Millionen Betroffene haben demnach seit Öffnung des Stasiarchivs im Jahr 1992 mehr als drei Millionen Anträge zur Akteneinsicht gestellt. „Ich kenne niemanden, der das bereut hat“, sagte Jahn. Nach Auffassung des Behördenleiters hat vor allem das Interesse der Jüngeren an der Aufarbeitung des Stasiunrechts zugenommen. Jährlich beantragen mittlerweile 5000 Menschen die Akteneinsicht für verstorbene Familienangehörige. (dpa)