Stadt Dresden Stadt Dresden: Schuldenfrei dank Heuschrecken

Dresden/Halle/MZ. - Kommunen in Sachsen-Anhalt gaben dagegen in einer MZ-Umfrage an, es sei nicht geplant, kommunalen Wohnraum in dieser Größenordnung zu veräußern.
Der US-Finanzinvestor Fortress wird für 1,7Milliarden Euro rund 48000 Wohnungen derDresdner Wohnungsbaugesellschaft (Woba) erwerben.Mit dem Verkauf wird die Stadt ihre Schuldenin Höhe von 741 Millionen Euro los.
"Der Schuldendienst ist nach den Personal-und Sozialausgaben die drittgrößte Ausgabenpositionim Haushalt", warb Dresdens OberbürgermeisterIngolf Roßberg (FDP) für den Wohnungsverkauf.Mieterverbände warnen dagegen vor dem Abbauvon Mieterrechten und Mieterhöhungen für 100000Mieter. Die mit dem Investor ausgehandelteSozialcharta biete nicht ausreichenden Schutz.
In Sachsen-Anhalt sind ähnliche Verkaufsplänewie in Dresden in den vergangenen Jahren mehrfachgescheitert. So zog ein Investor sein Angebotfür das Wohngebiet Heide-Nord in Halle zurück."Der Wohnungsmarkt in Sachsen-Anhalt ist schwächerals in Dresden. Damit sind Privatisierungendieser Größenordnung sehr viel schwieriger",sagte Jürgen Leindecker, stellvertretenderGeschäftsführer des Städte- und GemeindebundesSachsen-Anhalt.
Das bestätigt auch eine MZ-Umfrage. So istder Verkauf von kommunalen Wohnungen für Dessauund Magdeburg kein Thema. Und auch HallesOberbürgermeisterin Ingrid Häußler (SPD) äußertesich zurückhaltend: "Es gibt keine konkretenPläne, wir verfolgen die Entwicklung jedochmit großer Aufmerksamkeit." Halle kämpfe derzeitdamit, die aufgelaufenen Altschulden zu verringern.Privatisierungen seien unter Umständen hierein Weg.