Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungsverfahren ein Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungsverfahren ein: Vermummte greifen Ausländerbehörde in Leipzig an

Leipzig - Zum vierten Mal in diesem Jahr haben mutmaßlich linksextreme Angreifer ein öffentliches Gebäude in Leipzig demoliert. Am frühen Freitagmorgen versammelten sich laut Polizei 10 bis 15 Vermummte vor der Ausländerbehörde im Technischen Rathaus der Stadt. Sie warfen Steine und zertrümmerten 42 Fensterscheiben. Außerdem schleuderten sie Farbbeutel gegen die Fassade und sprühten den Schriftzug „#STOPASYLLAW“ an die Glasscheiben im Erdgeschoss.
Politisch motivierte Tat
Die Polizei geht von einer politisch motivierten Tat aus. Der Staatsschutz wurde eingeschaltet. Die Staatsanwaltschaft Leipzig leitete ein Ermittlungsverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs ein, wie ein Sprecher sagte. Auf einer linken Internetplattform kursierte ein Bekennerschreiben, wonach die Attacke ein Protest gegen die Asylpolitik der Bundesrepublik sein sollte.
Der Angriff habe nur eine Minute gedauert, danach verschwanden die Vermummten in der Dunkelheit, teilte die Polizei mit. Das Technische Rathaus, in dem verschiedene städtische Ämter und auch die Ausländerbehörde untergebracht sind, blieb am Freitag geöffnet.
Randale im Leipziger Stadtteil Connewitz
Ähnliche Randale gab es in den vergangenen Wochen vor einem Polizeiposten im Leipziger Stadtteil Connewitz, vor dem Amtsgericht, wo ebenfalls zahlreiche Scheiben eingeworfen wurden, sowie vor dem Gebäude der Staatsanwaltschaft. In diesen Fällen konnten die Täter noch nicht ermittelt werden, wie ein Polizeisprecher sagte.
Der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) verurteilte den neuerlichen Anschlag. „Dieser Anschlag hat nichts Politisches, hier geht es auch nicht um Flüchtlinge und deren Wohl. Hier geht es um Zerstörung und darum, einer ganzen Stadt mit Gewalt die eigene Meinung aufzwingen zu wollen“, erklärte Jung. „Dieses zutiefst undemokratische Verhalten ist aufs Schärfste zu verurteilen.“ (mz)