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Spaßbad Basso Spaßbad Basso: Energieversorger lehnt Angebot ab

Von Dirk Skrzypczak 29.12.2003, 17:46

Bad Schmiedeberg/MZ. - Das seit dem 16. Dezember geschlossene Spaßbad Basso in Bad Schmiedeberg wird wohl ein Fall für das Gericht. Eigentümer Hans-Jürgen Reinhard aus Neuhaus (Thüringen) hatte vergeblich versucht, mit dem Stromversorger "enviaM" eine Übereinkunft zu erzielen, damit das Hallenbad wieder mit Strom versorgt werden kann. Wie die MZ berichtete, hatte der Energieversorger das Basso abgeklemmt, weil Rechnungen seit rund einem Jahr nicht beglichen worden sind. Die Betreibergesellschaft Sport-Jugend-Freizeit (SJF) meldete daraufhin Insolvenz an.

Reinhard wollte als Übergangslösung mit seiner Immobilienfirma das Basso und den benachbarten Freizeitpark in Eigenregie bewirtschaften. Die 14 Arbeitsplätze sollten erhalten bleiben und vor allem in den Bereich des ehemaligen Pionierferienlagers mehrere Millionen Euro Investitionen fließen. Der "enviaM" bot Reinhard an, in den Versorgungsvertrag einzusteigen und die Schulden im sechsstelligen Bereich bis spätestens Anfang Februar aus seinem privaten Vermögen zu begleichen. Für Gerd Piller, Mitarbeiter beim Stromkonzern, gingen die Zugeständnisse nicht weit genug. "Wir haben schon zu viele Versprechungen gehört und wollen endlich Fakten sehen."

Reinhard will heute das Wasser aus den Becken lassen und das erste Freizeitbad der neuen Bundesländer stilllegen. Mit Notstromaggregaten des Technischen Hilfswerkes hatte der Eigentümer die wichtigsten Systeme bislang am Laufen gehalten. "Wir werden uns um eine einstweilige Verfügung bemühen und vor Gericht ziehen. Ich rechne mit einem Schaden, der uns entsteht, von 1,5 Millionen Euro." Die Eisenmoorbad-Kur-GmbH in Bad Schmiedeberg hat bereits reagiert. Ab sofort verkehrt für die Kurgäste ein kostenloser Shuttel-Service ins 18 Kilometer entfernte Heide-Spa in Bad Düben.