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Schwarzarbeit Schwarzarbeit: Hauptzollamt Magdeburg stellte 110 zusätzliche Mitarbeiter ein

Von Jan Wätzold 20.01.2004, 20:11
Die von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) geplante Bestrafung von Schwarzarbeit in Haushalten hat zu einen Ansturm auf die Minijob-Zentrale geführt. Täglich gehen mehr als 20 000 Anrufe von verunsicherten und verängstigten privaten Arbeitgebern und nicht gemeldeten Haushaltshilfen im Service Center der Zentrale ein, berichtete die Bundesknappschaft in Essen. Sonst seien es weniger als die Hälfte. Die Anrufer wollten sich informieren oder gleich anmelden. Ein Anruf im Service Center oder der Klick ins Internet ziehen zumindest keine Nachprüfung in den Haushalten nach sich. «Bestrafung ist nicht unsere Sache», betonte Müller. «Wir wollen informieren und helfen.» (Grafik: dpa)
Die von Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) geplante Bestrafung von Schwarzarbeit in Haushalten hat zu einen Ansturm auf die Minijob-Zentrale geführt. Täglich gehen mehr als 20 000 Anrufe von verunsicherten und verängstigten privaten Arbeitgebern und nicht gemeldeten Haushaltshilfen im Service Center der Zentrale ein, berichtete die Bundesknappschaft in Essen. Sonst seien es weniger als die Hälfte. Die Anrufer wollten sich informieren oder gleich anmelden. Ein Anruf im Service Center oder der Klick ins Internet ziehen zumindest keine Nachprüfung in den Haushalten nach sich. «Bestrafung ist nicht unsere Sache», betonte Müller. «Wir wollen informieren und helfen.» (Grafik: dpa) dpa

Magdeburg/Halle/MZ. - Sachsen-AnhaltsZoll hat das zur Bekämpfung der Schwarzarbeitzuständige Personal verdoppelt. Insgesamt110 Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeitsind zu Jahresbeginn in das Magdeburger Hauptzollamtgewechselt. Die Behörde soll zukünftig federführendgegen die illegale Beschäftigung im Land vorgehen.Die nun 200 Zöllner, die zur Bekämpfung derSchattenwirtschaft abgestellt sind, sollenaber nicht gegen schwarz arbeitende Putzfrauenund Haushaltshilfen eingesetzt werden.

Wenn demnächstAutos mehr als einmal um eine Baustelle inder Nachbarschaft kreisen, muss niemand gleichauf böse Gedanken kommen. Oder gar sofortdie Polizei rufen. Wahrscheinlich ist sieschon da. Oder besser: deren Kollegen vonder Zollfahndung. Die in Magdeburg ansässigeBehörde will in Zukunft nicht zuletzt durchverstärkte Präsenz dafür sorgen, dass Sachsen-AnhaltsBauherren vor der Rekrutierung von Schwarzarbeiternzurückschrecken.

Dafür hat das Hauptzollamt mit Dienstellenin der Landeshauptstadt, in Halle, Dessauund Sangerhausen sein operatives Personalzum Jahresbeginn mehr als verdoppelt. Jene110 Mitarbeiter, die zur Verstärkung der zuvoretwa 100 Fahnder von der Bundesagentur fürArbeit abgezogen wurden, waren bereits zuvorim Bereich der Bekämpfung der Schattenwirtschaft tätig.Laut Behördenchef Joachim Wilken erhaltendie neuen Ermittler in den kommenden Monatendennoch eine spezielle Ausbildung. Anschließendkönnen die Neuen wie ihre bereits altgedientenZollkollegen hoheitliche Rechte wahrnehmenund notfalls auch Festnahmen durchführen.

Die Personalverstärkung ist Teil einer bundesweitenUmstrukturierung, mit der zukünftig größereAnteile der auf ein Gesamtvolumen von jährlich364 Milliarden Euro geschätzten Schattenwirtschaftfür den Fiskus gerettet werden sollen. Weilsich geschätzte 40 Prozent der Schwarzarbeitauf dem Bau abspielen, wollen sich Sachsen-AnhaltsFahnder auf diesen Bereich konzentrieren.Dazu sei eben eine verstärkte Präsenz mitStreifenwagen speziell an Baustellen geplant,so Behördenleiter Wilken: "Man wird uns künftigviel öfter auf den Straßen sehen." Dagegensei etwa die Suche nach nicht gemeldeten Putzfrauenkeine Thema, mit dem sich der Zoll von sichaus befassen werde. Sinnvoller sei es, dieBetroffenen auf die Anmeldung solcher Mini-Jobshinzuweisen.

Gegenwärtig haben die neuen Zöllner noch ihrenArbeitsplatz in Diensträumen von Arbeitsämternan neun Standorten. Ab 2006 werden die Ermittlungsgruppenvon vier Städten aus konzentriert operieren.

Umsatz durch Schwarzarbeit in Deutschland (Grafik: dpa)
Umsatz durch Schwarzarbeit in Deutschland (Grafik: dpa)
dpa