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Schienenverkehr Schienenverkehr: Connex betreibt Strecke Bernburg-Könnern

Von Lars Geipel und Hendrik Kranert 01.12.2005, 14:52
Triebwagen für den Bahnbetreiber «Connex» werden in der Verkehrs Industrie Systeme GmbH Halberstadt (VIS) komplettiert. (Foto: dpa)
Triebwagen für den Bahnbetreiber «Connex» werden in der Verkehrs Industrie Systeme GmbH Halberstadt (VIS) komplettiert. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Bernburg/Halberstadt/MZ. - Ab Sonnabend wird Connex um 5.29 Uhr den ersten Zug vonBernburg nach Könnern auf die Reise schicken- und damit einen Teil des Nordharz-Netzeseine Woche eher als geplant von der DeutschenBahn AG übernehmen. Das bestätigten am Donnerstag Connex-Geschäftsführer Jan Bleis und BahnsprecherinErika Poschke-Frost gegenüber der MZ.

Auf dieser und zwei weiteren Strecken musstedie Deutsche Bahn wegen akuten Personalmangelsam Wochenende den Verkehr einstellen und bietetnur noch Busverbindungen im Schienenersatzverkehran. Nach Informationen aus Konzernkreisenhatte sich die Hälfte der 80 Zugbegleiterkrank gemeldet. Inzwischen sei jedoch Personalumgesetzt worden, so dass ab heute die StreckeBernburg-Calbe (Ost) wieder befahren wird.Die Verbindung Elbingerode-Blankenburg, diemit dem Fahrplanwechsel stillgelegt wird,soll dagegen nur noch am 9. und 10. Dezemberplanmäßig "für die Fans zum Abschluss" verkehren.

Connex-Chef Bleis bestätigte unterdessen,dass er der Deutschen Bahn bereits vor geraumerZeit das Angebot unterbreitet habe, Teilstrecken(siehe "Vertrag über zwölf Jahre") vorfristigzu übernehmen. "Das ist bei solchen Betriebsübergängennicht unüblich, doch die Bahn ging auf unserAngebot nicht ein," so Bleis. Die nun dochvorgezogene Betriebsübernahme geschieht nichtnur auf "ausdrücklichen Wunsch" der NahverkehrsgesellschaftSachsen-Anhalt, sondern sei auch im Interessevon Connex: "Wenn auf der Strecke zwei Wochenkein Zug fährt, bleiben die Fahrgäste am Endeganz weg", sagte Bleis.

Sowohl bei Connex als auch bei der Eisenbahner-GewerkschaftTransnet wird unterdessen vermutet, dass amungewöhnlich hohen Krankenstand bei der Bahnnicht nur eine Erkältungswelle schuld ist.50 Mitarbeiter der DB finden nach der Übernahmedes Nordharz-Netzes keinen neuen Job und werden,weil betriebsbedingte Kündigungen laut Tarifvertragausgeschlossen sind, in einer Auffanggesellschaftfür weniger Gehalt "geparkt". "Da ist sicherein gewisser Frust da", sagte Transnet-SekretärHenning Lange.