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Ausblick Zukunft in Gerlebogk im Focus der Hoffnung

Nach dem Wegbrechen der Weihnachtsmärkte setzt Uwe Wachsmuth bei seinen Erwartungen auf das nächste Jahr. An Aufträgen mangelt es nicht.

Von Andreas Braun 29.11.2021, 12:41
Uwe Wachsmuth  bereitet Pastrami zu, das bestellt wurde.
Uwe Wachsmuth bereitet Pastrami zu, das bestellt wurde. Foto: Andreas Braun

Gerlebogk/MZ - Nach der Saison ist vor der Saison. „Wir haben für nächstes Jahr einige Dinge vor und schon in den Auftragsbüchern“, blickt Uwe Wachsmuth, Geschäftsführer des Campingplatzes und Strandbades in Gerlebogk und der Partycompany nach vorn. Vorausgesetzt sei freilich, dass alles in einem vernünftigen Rahmen durchgeführt werden kann, bleibt er vorsichtig. Das Strandfest am 9. Juli ist fest eingeplant. Im März stehen Frauentagsfeiern an. Und es sind noch viele übers Jahr verteilte größere und kleinere Veranstaltungen. Das mache Mut und ermuntere zum Weitermachen.

Nein, auch die vergangene Saison war keine einfache. Doch Wachsmuth will nicht von einer schlechten Saison reden. Es gab im August ein großes Event, den Auftritt von „Forced to Mode“, der die Fans von „Depeche Mode“ in Entzücken versetzte. „Leider mussten wir ein Konzert absagen. Das lag aber am Wetter und nicht an Corona“, sagt Wachsmuth zu dem geplanten Auftritt von „Rockpirat“.

Doch den harte Schlag, dass die Weihnachtsmärkte abgesagt worden sind, musste er erst einmal verkraften. Vor allem, weil eine Einnahmequelle, die ihn und seine Familie über den vergangenen Winter brachte, ausfällt. Im Oktober hatte Wachsmuth entschieden, die Hütte, die auf dem Rewe-Parkplatz in Könnern Essen anbot, zu schließen. Er brauchte das Personal eben für die Vorbereitung und die Durchführung der Weihnachtsmärkte. Und nun sind die abgesagt worden. Das sei für ihn bitter, ebenso für die, die sich darauf verlassen hatten, sich etwas dazuzuverdienen. „Ich musste allen absagen. Viele rechnen mit dem Geld“, so Wachsmuth betrübt. Auch die Weihnachtsfeiern wurden reihenweise storniert, so dass Aufträge im Cateringbereich wegbrachen.

Als Glücksgriff und weiteres Standbein hatte sich aber der Bau der neuen Location mit Seeblick entpuppt. „Hier kann ich jederzeit Feiern anbieten. Man kann im Freien feiern“, sagt Wachsmuth. „Wir stellen Heizpilze auf und es ist überdacht durch das Zelt. Das ist eine Alternative. Und ich muss niemanden ausgrenzen, wenn starke Einschränkungen in geschlossenen Räumen gelten“, so Wachsmuth.

Allerdings will Wachsmuth selbst einen Schritt weitergehen. „Es wird keine Unterschiede geben. Alle werden im Vorfeld getestet. Ich arbeite mit Tobias Kranig zusammen. Wir wollen Gleichbehandlung und auch möglichst hohe Sicherheit für alle. Jeder kann kommen“, kündigt Wachsmuth an. Der Grund: auch Genesene und Geimpfte können andere infizieren. Und er wolle keine zwei Klassen haben. Jeder sei willkommen, darum solle sich jeder testen und dann gibt es nur Getestete bei den Feiern.

Seine ganze Hoffnung liegt aber nun im nächsten Jahr, dass die vorgemerkten Veranstaltungen auch klappen. Start wäre der 15. Januar mit dem Winterglühen, wo man sich zwanglos treffen soll, um ins noch neue Jahr zu starten.

Highlight soll zweifellos das Strandfest werden. Tagsüber wird es ein Familienfest werden und abends wird eine Band für die Strandfeststimmung sorgen. Wachsmuth will damit an eine alte Tradition anknüpfen. Seit 1964 gibt es das Strandbad, das aus einem Braunkohletagebau, der bis 1929 131 Jahre lang betrieben wurde, entstand.

Das erste Strandfest stieg 1965. Bis in die späten 70er, Anfang 80er Jahre des 20. Jahrhundert wurden hier im Sommer rauschende und für manchen berauschende Strandfeste mit Bands aus der DDR gefeiert. Ein kleines Woodstock konnte man das schon nennen.