EM-Achtelfinale im Wembley-Stadion Wem die Familie von Chelsea aus Gerbitz am Dienstagabend die Daumen drückt
Eltern und Kinder sind im Spiel gegen England zwar für Deutschland, aber der FC Chelsea kommt auf jeden Fall weiter, meint der Vater.

Gerbitz - Wenn Deutschland im EM-Achtelfinale am Dienstagabend im Wembley-Stadion auf England trifft, dann sitzt Familie Focke in Gerbitz vor dem Bildschirm und fiebert mit. Und das gleich in zweifacher Hinsicht. Die Fans des englischen Fußballclubs Chelsea FC haben in beiden Nationalmannschaften Spieler der „Blues“, wie der FC Chelsea aufgrund der blauen Trikots bei Heimspielen genannt wird.
Dennoch: „Ich denke, Deutschland gewinnt 2:1“, sagt Jeffrey Focke, der quasi den FC Chelsea zur Familientradition erklärt hat. Bei internationalen Spielen der Nationalmannschaft schlägt das Herz dann doch für die einheimische Mannschaft. Und natürlich auch für Kai Havertz.
Er ist bei den „Blues“ einer der tragenden Spieler und spielt in der deutschen Nationalmannschaft. „Wenn Havertz die Tore schießt gegen England, dann wäre das die Krönung“, freut sich Focke auf das Spiel. Und wenn es dann doch nicht klappt, wäre das nicht schön, aber mit England würden gleich drei Chelsea-Spieler weiterkommen, sagt der 36-Jähriger, der selbst Fußball bei Gerbitz spielt und dessen 14-jähriger Sohn Leon beim FSV Nienburg kickt.
„Wenn Havertz die Tore schießt gegen England, dann wäre das die Krönung.“
Jeffrey Focke, Fans des FC Chelsea
Chelsea ist im Haus der Familie Focke in Gerbitz immer präsent. Seit neun Jahren ist der Name fest mit der Familiengeschichte verbunden. Da wurde die Tochter von Michaela und Jeffrey Focke geboren und es stand vorher schon fest: Wird es ein Mädchen, wird es Chelsea heißen.
Denn Jeffrey Focke ist seit Jahren ein Fan des Clubs aus dem Londoner Stadtteil Chelsea. Ehefrau Manuela, die ihren Mann nur als Fan des achtmaligen englischen Meisters kennt, hatte nichts dagegen und die Neunjährige hat keine Probleme, den Namen der Blues zu tragen. Im Gegenteil, alle vier sind durch und durch Fans des Clubs, der vom russischen Milliardär Roman Abramowitsch aufgekauft worden war.
Die Liebe zu dem Club Chelsea kam, als Focke die Mannschaft spielen sah. Das ist schon Jahre her und so fuhr er dann auch zu Spielen, wenn sie denn ohne Flugzeug erreichbar waren. Bis im vergangenen Jahr hatte er Flugangst. Die hat er verloren, weil die Kinder nicht mehr im Urlaub mit dem im Auto durch Europa touren wollten.
„Setzt mich in Flugzeug und dann los“, habe er gesagt und zwei Beruhigungstabletten genommen. „Es war dann gar nicht so schlimm“, schmunzelt Focke. Nun ist auch der Weg frei, mit dem Flugzeug auf die Insel zu fliegen und im Stadion Stamford Bridge im Westen Londons ein Heimspiel seines Clubs zu sehen. Bisher reiste er zu Spielen auf dem Kontinent und sah die Spiele im Fernsehen. (mz)