Weihnachtsmarkt in Gatersleben Weihnachtsmarkt in Gatersleben: Stockbrot, Glühwein und Rote-Bete-Senf

Gatersleben - Schnee liegt nicht auf dem Gaterslebener Hühnerhof. Trotzdem herrscht beste Stimmung beim traditionellen Weihnachtsmarkt. Auch wenn keine richtigen Schneemänner neben den liebevoll gestalteten Holz-Buden stehen, auf ihren Anblick muss niemand verzichten. In viel Kleinarbeit sind Glühweinbecher zu großen Schneemann-Figuren zusammengetackert worden.
Wie immer hat wieder die örtliche freiwilligen Feuerwehr den Hut für den Markt auf, erzählt Ortsbürgermeister Mario Lange. Doch es sind ganz viele Bürger und Vereine, die sich hier einbringen“, freut er sich. „Wer jedes Jahr hierher kommt, der beobachtet, dass der Kreis der Beteiligten nicht nur größer wird, sondern auch, dass die Angebote deutlich weihnachtlicher geworden sind.“
Der große Weihnachtsbaum, um den sich die Besucher scharen, stammt aus dem Ort. Uwe Ernst hat ihn für den Gaterslebener Weihnachtsmarkt gespendet. Glühwein und Bratwürste vom Förderverein der Kindertagesstätte, Tee-Geschenke, Süßes und Gestecke, weihnachtlicher Geruch liegt über dem Hühnerhof. Claudia Groth vom heimischen Küchenhof Seeland, lädt dieses Mal nicht in die Firmenräumlichkeiten ein, um mit ihren Gästen auserlesene Gerichte zu kochen, sondern bringt zum zweiten Mal nach 2015 Produkte aus ihrem Hofladen mit. Knoblauchsalz und Rote-Bete-Senf, eigene Müsli-Kreationen und Nussknabbereien werden an die Kunden gebracht, die natürlich vorher getrost einen Probehappen nehmen dürfen.
An allen Ecken des Weihnachtsmarktes klingen vertraute Weisen. So singen die Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte „Sonnenschein“ bekannte und neue Lieder. Die achtjährige Leoni-Lilly bietet den Besuchern „Oh, wie schön das duftet“ dar, eines der angesagtesten Weihnachtslieder der Gegenwart. Für sie war das quasi eine Generalprobe. Am 5. Dezember will sie in Halberstadt mit dem Lied erneut ihr Publikum begeistern.
Bevor der Weihnachtsmann mit seinem prall gefüllten Sack erscheint und Schokolade verteilt, hört er sich an, wie schön die Kinder allein singen können. „Sonst ist sie gar nicht so schüchtern“, wundert sich die Mutti von Sophie Schneider. Deren Schwester half ihr über die kleinen Interpretationshürden. Aber auch Alina und Tabea lassen mit ihren Liedern den Weihnachtsmann aufhorchen.
Wenige Meter weiter bildet sich eine kleine Schlange vor einer eigentlich unspektakulären Metalltür. Kleine Jungs versuchen durch die Türritze zu schielen. Doch hier gewährt man den kleinen Gaterslebenern nur einzeln Eintritt. Wulf Stubbe führt sie in den Raum. Die Kinder kennen ihn, betreut er doch vor Ort das Waldkindergarten-Projekt. Stubbe will es nicht als „Zwischenprüfung“, sondern als Quiz verstanden wissen, was er mit Manuela Schwanke der Kindertagesstätte „Sonnenschein“ organisiert hat.
Die fünfjährige Leni Teupel schlägt sich dabei sehr gut. Sie erkennt die Felle von Waschbär, Dachs und sogar vom Steinmarder, kennt sich mit Geweihschaufeln der Tiere aus und weiß, dass unweit vom Kindergarten Stockenten schwimmen. Vorher hat sie mit ihren Altersgefährten bereits Waldweihnacht gefeiert. „Wir waren im Park von Gatersleben und haben Vögel gefüttert. „Mit Poppkorn-Ketten, Meisenknödeln und Sonnenblumenkernen“, ergänzt Leni, um dann wieder vor der Tür die Freuden des Weihnachtsmarktes zu genießen. (mz)