Musik, Entenrennen, Umzug Vereinsfest auf Hühnerhof in Gatersleben: Petra Wolff wird mit 43 Ringen neue Bürgerschützenkönig

Gatersleben - „Habt Ihr Brot für die Enten mitgebracht?“, scherzt einer der Männer, der sich am Brückengeländer positioniert hat, um dem Gaterslebener Quietschentchen-Rennen zuzusehen. „Eher einen Eimer Wasser“, antwortet ihm eine Frau, die auf die ausgetrocknete Selke schaut.
„Wir haben das Entenrennen deshalb von der Stecke her auch verkürzt“, sagt Marita Nix, die zu den Organisatoren des Gaterslebener Vereinsfestes gehört, das am Wochenende auf dem Hühnerhof gefeiert wurde.
Mit der Resonanz ist sie sehr zufrieden. Die Bankreihen sind gut gefüllt, überall haben die Vereine und Einrichtungen des Ortes kleine Stände aufgebaut. „Der Gartenverein hat den Festplatz und die Tische - trotz der Trockenheit - sehr dekorativ gestaltet“, findet Marita Nix, die überall nach dem Rechten schaut.
Mangels ausreichend Wasser in der Selke wurde das Entenrennen verkürzt
Und schon wieder los muss. Mit einem schwarzen Lederhut auf dem Kopf und einem Mikro in der Hand eilt sie zur Bühne, um den nächsten Auftritt anzusagen. Die Kinder amüsieren sich derweil auf dem Kettenkarussell, das mitten auf dem Platz seine Runden dreht. „Wir haben Kinder- und Kettenkarussell mitgebracht, Schießhalle und Losbude“, erzählt Gabi Weisheit vom Schaustellerbetrieb Weisheit, der aus Staßfurt angereist ist.
„Wir sind schon zum dritten Mal hier“, sagt die Chefin, die mitten in ihrem kleinen Schlemmerstübchen steht, aus dem der Duft süßer Crêpes herausweht. „Das ist sehr schön hier, so gemütlich“, sagt die junge Frau. Gleich neben ihrem Süßigkeitenstand steht eine Losbude. „Hier gibt es keine Verlierer, denn jedes Los gewinnt“, steht auf dem Aufsteller davor.
„Mir gefällt alles hier“, sagt Günter Kuntze und leckt an seinem Schoko-Eis. „Die Kinder, wie sie getanzt haben“, nennt der 85-Jährige, der schon seit 20 Jahren in Gatersleben lebt, ein Beispiel. Auf das Vereinsfest freut er sich jedes Jahr - und auch dieses Mal hat er mit seiner Frau vorbeigeschaut.
Schützenumzug in Gatersleben führte erstmals durch den gesamten Ort
Zum ersten Mal dabei ist dafür Jens Dammann, der mit Cowboyhut auf dem Kopf oben auf der Bühne steht. „Ich habe einen kleinen Querschnitt meiner Musik mitgebracht und mixe das Ganze“, sagt der Sänger. Internationale Titel, Deutsches, eigene Sachen vom Album aus dem vergangenen Herbst. „Dazu ein paar Oldies, weil viele nichts mit Country anfangen können“, glaubt Dammann, der bei den Zuhörern trotzdem ins Schwarze trifft.
„Auch beim Schützenumzug war es sehr voll“, freut sich Ortsbürgermeister Mario Lange und lobt die mitreißende Musik von Schalmeienkapelle und Spielmannszug. „Wir sind das erste Mal sogar durch den gesamten Ort gezogen.“
Dass das Fest so gut gelungen ist, schreibt Lange den Vereinen des Ortes zu. „Das ist ja keine Selbstverständlichkeit, das ist hier alles ehrenamtlich, was sie machen.“ Marita Nix dankt den Organisatoren des Entenrennens, „die trotz des sehr geringen Wasserstandes die Enten zum Schwimmen brachten“. Sieger des ulkigen Wettrennens waren übrigens Noah und Marlon Mundt.
Die Krone für den Bürgerschützenkönig geht in diesem Jahr mit Petra Wolff (43 Ringe) an eine Frau. Sie hatte sich gegen 30 Mitbewerber durchgesetzt. „Das Kuriose an dem Wettkampf war, dass nur Frauen auf den ersten Plätzen gelandet sind“, findet der Ortsbürgermeister. Denn den zweiten Platz erschoss sich Franziska Hartmann (42 Ringe) und den dritten Laura Kalms und Sigrid Christjani (beide mit 39 Ringen). (mz)