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Gelöschte E-Mails Verbandsgemeinde Saale-Wipper: Gemeinderat von Giersleben will Ex-Bürgermeister Steffen Globig anzeigen

27.01.2018, 08:55
Steffen Globig steht vor dem Rathaus in Güsten.
Steffen Globig steht vor dem Rathaus in Güsten. Engelbert Pülicher

Giersleben - Der Gemeinderat Giersleben hat sich dafür ausgesprochen, gegen den früheren Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saale-Wipper, Steffen Globig, eine Strafanzeige zu stellen. Grund dafür sei, dass der Bürgermeister bei seiner Amtsübergabe ein leeres E-Mail-Postfach hinterlassen hatte. Dabei könnten nach Ansicht von Gierslebens Bürgermeister Peter Rietsch einige ausschließlich per elektronischer Post übermittelte Unterlagen verschwunden sein, die dem damaligen Verbandsgemeinde-Chef übersandt worden waren.

Rietsch: Das kann man nicht so abtun

„Wer Schriftstücke der dienstlichen Verfügung entzieht, wird mit Freiheitsstrafe bis fünf Jahre bestraft. Das kann man nicht so abtun. Das ist kein Kavaliersdelikt“, betonte Rietsch. Bei der Amtsübergabe hätte es keine Übergabe des elektronischen Postfaches gegeben, erklärte Rietsch. Dieses sei nicht gelöscht, aber leer gewesen.

In dem Tagesordnungspunkt der Ratssitzung stand eigentlich „Untersuchung von Missständen bei der Aktenführung und Archivierung durch die Verbandsgemeinde Saale-Wipper im Zeitraum Januar 2010 bis Januar 2017 bezüglich Geschäftsverkehrsdaten-/Dokumente zur Gemeinde Giersleben.“ In der Diskussion im Rat ging es jedoch nur um das leere E-Mail-Postfach. Ob es nach einem Jahr Dokumente gibt, die vermisst werden, wurde nicht bekannt.

„Dienstliche Dinge werden üblicherweise schwarz auf weiß auf Papier gesendet“, erklärte Steffen Globig auf Anfrage der MZ. Und diese seien allesamt in der Verwaltung und nicht etwa verloren gegangen. Er habe bei der Amtsübergabe an seinen Nachfolger Jan Ochmann alles anständig übergeben. „Ich frage mich, ob die Langeweile haben“, sagte Globig.

„Ich frage mich, ob die Langeweile haben“

Seiner Ansicht nach gehe es Giersleben auch gar nichts an, was er in seinem Postfach für Nachrichten hatte. „Es gibt ein Postgeheimnis. Das gilt auch für die Gemeinde Giersleben.“ Er findet es überhaupt erstaunlich, dass jemand auf sein Postfach Zugriff hatte. (mz/dan)