Über 2.000 Fußballspiele geleitet Über 2.000 Fußballspiele geleitet: Alles "tanzt" nach der Pfeife von Reiner Hallmann

Plömnitz - Am heutigen Mittwoch feiert eine Schiedsrichter-Legende im Salzlandkreis ihren 60. Geburtstag.
Reiner Hallmann aus Plömnitz hat in seiner fast 40-jährigen Laufbahn mehr als 2.000 Spiele gepfiffen und sich dabei den Respekt mehrerer Spieler- und Trainergenerationen verdient.
Die große Geburtstagsparty steigt am Samstag im Vereinsheim des TSV Preußlitz mit 30 geladenen Gästen.
Neben der Verwandtschaft erwartet der Jubilar auch Mitglieder des Kreisfachverbandes Fußball Salzland (KFV), des Schiedsrichterausschusses und des Vorstandes des TSV Preußlitz.
Über 2.000 Fußballspiele geleitet: Dem TSV Preußlitz immer treu geblieben
„Für diesen Verein habe ich nicht nur von 1965 bis 1982 Fußball gespielt, sondern auch ab 1979 gepfiffen. Ich bin dem TSV immer treu geblieben, halte überhaupt nichts von der heutzutage üblichen vielen Wechselei“, erklärte der gebürtige Bernburger, der ein Plömnitzer Urgestein geblieben ist.
Er lernte und nach dem zehnjährigen Besuch der Schule in Preußlitz den Beruf des Kfz-Schlossers beim damaligen VEB Kraftverkehr in Köthen.
Bis 1991 arbeitete er in diesem Beruf und war anschließend Verkaufsfahrer, erst in Ilberstedt und seit 2013 für Thurland in Aschersleben.
Über 2.000 Fußballspiele geleitet: Mit dem Fußballvirus infiziert worden
Zwei Menschen haben Reiner Hallmann mit dem Fußballvirus infiziert, der Preußlitzer Pädagoge Herbert Polten und sein Vater Hubert, der ebenfalls als Schiedsrichter auf den Plätzen der Region unterwegs war.
„Unser Sportlehrer hat sich damals sehr engagiert. Unter seiner Anleitung hat es einfach Spaß gemacht, Fußball zu spielen, zumal meine Kumpel aus der Klasse alle mitgemacht haben“, erinnerte sich der ehemalige Kicker zurück.
Auf einem von einem Traktor gezogenen Hänger ging es zu den Auswärtsspielen nach Belleben oder Gnölbzig.
Über 2.000 Fußballspiele geleitet: Kreispokalfinale geleitet
Zum ersten Mal hatte Reiner Hallmann 1979 bei einem Jugendspiel in Biendorf die Pfeife im Mund.
Am 1. Mai 2000 erlebte er in Peißen den Höhepunkt seiner Schiedsrichter-Karriere.
Der Plömnitzer leitete das Kreispokalfinale zwischen Rot-Weiß Alsleben und dem TV Askania Bernburg, das die Rot-Weißen mit 6:3 nach Elfmeterschießen gewannen.
Über 2.000 Fußballspiele geleitet: Nur mit dem Moped unterwegs
Auf Landesebene konnte er dagegen aus einem einfachen Grund kein Spiel leiten.
„Ich hatte damals nur ein Moped, leider kein Auto, das erforderlich gewesen wäre“, so der Referee, der selbst im dicksten Schneegestöber mit seinem „Star“ zum Punktspiel nach Plötzkau düste und an manchen Wochenenden vier Spiele pfiff.
„Mit meiner Frau Iris habe ich einen echten Glücksgriff gemacht. Sie hat mir für mein Hobby immer den Rücken freigehalten.“
Über 2.000 Fußballspiele geleitet: Töchter haben mit Fußball nichts am Hut
Das Paar kennt sich schon aus der Schule und heiratete am 19. August 1980 in Könnern. Die beiden Töchter Karina (37) und Doreen (33) haben mit Fußball jedoch nichts am Hut.
Wann der stolze Opa für seine Enkel Melina (10), Haily (3) und Leon (3) etwas mehr Zeit hat, ist noch völlig offen.
„Ich möchte gern im kommenden Jahr das nächste Jubiläum feiern und die 40 Jahre als Schiedsrichter vollmachen, obwohl es früher einfacher war zu pfeifen. Spieler, Trainer und Zuschauer hatten damals einfach mehr Respekt“, meinte Reiner Hallmann, der auch kein Problem hat, eine Fehlentscheidung zu revidieren.
„So kulant sollte man schon sein, wenn der Spieler der verteidigenden Mannschaft sagt, dass es kein Abstoß, sondern Ecke ist.“
Über 2.000 Fußballspiele geleitet: Das Überraschungsgeschenk kommt noch
Das jahrzehntelange Engagement ist auch dem KFV nicht verborgen geblieben.
Neben den vielen Präsenten wird Reiner Hallmann bei seiner Feier noch ein Überraschungsgeschenk erhalten. Das Geheimnis wird jedoch erst am Samstag gelüftet. (mz)