TV Askania vs Energie Cottbus II TV Askania vs Energie Cottbus II: Die Konstante des TV Askania

Bernburg - Auch wenn die Begegnung beim Wiedersehen auf den Tag sechs Monate zurückliegen wird, sind die Erinnerungen Jan Bauers an das Hinspiel bei der Reserve des FC Energie Cottbus noch frisch. „Es war definitiv nicht unser bester Auftritt“, sagt der Verteidiger des TV Askania Bernburg, der am Sonntag nun die Lausitzer in der heimischen Sparkassen-Arena (Anstoß: 14 Uhr) empfängt.
Allerdings handelte es sich dafür wahrscheinlich um die aufregendste Partie der Saalestädter in dieser Saison, weshalb Bauer gemischte Gefühle beschleichen. Nicht einmal eine halbe Stunde hatte Cottbus für eine 3:1-Führung benötigt. Diese hielt schließlich bis wenige Augenblicke vor dem Ende an, ehe sich Bernburg noch anschickte, mit zwei Treffern auszugleichen.
Noch kein Spiel verpasst
„Obwohl die Situation fast aussichtslos schien, haben wir mit etwas Glück und guter Moral einen wichtigen Punkt geholt“, so Bauer.
Ursache für die dürftigen ersten 85 Minuten der Askanen sei damals auch ein besonders guter Gegner gewesen. An der Cottbuser Form hat sich bis heute nicht viel geändert. Die Drittliga-Reserve rangiert hinter den beiden Leipziger Vertretungen auf Platz drei der Tabelle, hat alle ihre Partien nach der Winterpause gewonnen und stellt zudem den viertbesten Angriff der Staffel.
„Mit Sicherheit werden wir gegen diese Mannschaft vor allem in der Defensive gefordert sein“, ist sich Jan Bauer sicher.
Seit drei Begegnungen bildet er dort mit dem lettischen Neuzugang Aleksejs Gilnics die Innenverteidigung. Askania-Coach Thomas Diedrich lobte das Duo zuletzt: „Sie ergänzen sich super.“
Auch Jan Bauer stellt in Bezug auf die jüngste „Defensivschlacht“ beim VfL Halle 96 fest: „Die Abstimmung wird von Spiel zu Spiel besser. Denn Automatismen sind in einer Viererkette enorm viel wert.“
In der Abwehrreihe der Bernburger konnten solche bislang allerdings nur schwierig zur Entfaltung kommen. Aleksejs Gilnics ist nämlich neben Matthias Buszkowiak, Baptiste Buntschu, Lucas Kemmesies und Kevin Wolschke bereits der fünfte Partner an der Seite Jan Bauers in der zentralen Deckung.
Ohnehin kann dieser als die Konstante schlechthin im Spiel des TVA bezeichnet werden - lediglich Patrik Schlegel stand wie der Verteidiger in allen 18 Begegnungen auf dem Feld.
Die Gewöhnung an immer neue Nebenmänner ist mitnichten so unproblematisch wie sie scheint. Doch zwei Dinge erleichtern es Jan Bauer ganz besonders. „Zum einen handelt es sich ausschließlich um gute Fußballer, die wissen, worauf es ankommt. Zum anderen macht es eine gute Kommunikation einfacher“, erklärt der 27-Jährige.
Vor allem Letzteres war die wohl größte Hürde, die das Duo Bauer/Gilnics zu überwinden hatte. „Doch mittlerweile ist Aleksejs nicht nur sportlich, sondern eben auch sprachlich gut integriert“, verrät der unmittelbarste Nebenspieler des Letten.
Gilnics spreche zwar hauptsächlich Englisch, mit Vitalii Olkhovskyi zudem Russisch, jedoch könne der einstige Auswahlspieler seines Heimatlandes das Deutsche zumindest verstehen, so Jan Bauer, der hinzufügt: „Fakt ist, dass er eine Menge Stabilität in unser Spiel bringt.“
„Vorn immer für ein Tor gut“
Auf diese wird es eben auch am morgigen Sonntag ankommen. Dabei kann das Zusammenspiel der deutsch-lettischen Combo eigentlich nur profitieren von der Herausforderung. Schließlich bedarf es für perfektes Verständnis auf dem Platz vor allem Praxis.
„Energie hat richtig gute Fußballer in seinen Reihen, die man nie so ganz ausschalten kann“, weiß Jan Bauer, „doch wir sind nach dem Spiel in Halle gut vorbereitet.“ Da verhalf den Askanen besonders im zweiten Abschnitt eine kompakte Absicherung zu einem überraschenden Ergebnis. Fast so überraschend wie vor einem halben Jahr in Cottbus.
Am Sonntag soll ordentliche Abwehrarbeit erneut die Grundlage bilden, denn „vorn sind wir immer für ein Tor gut“, sagt Jan Bauer. Das haben sie nicht zuletzt in der Lausitz bewiesen. (mz)