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Teilfreigabe 2019 am Concordiasee Teilfreigabe 2019 am Concordiasee in Nachterstedt: Nun gibt es wieder eine Perspektive

Von Regine Lotzmann 12.08.2017, 09:45
Bis 2019 wird das Verbotsschild am Concordiasee in Nachterstedt voraussichtlich noch hier stehen.
Bis 2019 wird das Verbotsschild am Concordiasee in Nachterstedt voraussichtlich noch hier stehen. Frank Gehrmann

Seeland - Für die Seeländer hätte die Überraschung nicht größer sein können. Noch im vergangenen Monat hatte Dietmar Onnasch, Sanierungsmanager bei der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), erklärt, dass der Sanierungsträger nicht noch einmal den Fehler machen und einen Termin für die Teilfreigabe des Concordia Sees nennen wolle. Und nun ist 2019 im Gespräch.

„Wir brauchen einen Termin“, begründet Seeland-Bürgermeisterin Heidrun Meyer diesen Sinneswandel. „Planungsrechtlich, für mögliche Investoren, für die Vorbereitung. Das ist allemal besser als dieses Ungewisse“, macht die Bürgermeisterin klar.

„Deshalb war die Informationsveranstaltung am Donnerstag wichtig“, meint sie (die MZ berichtete). Seit Monaten hatte Meyer nämlich darauf gedrungen, dass LMBV, Bergamt und Ministerium erklären, wie es nun mit dem Concordia See weitergeht.

Stadt Seeland hat die LMBV zum Termin gedrängt

Dietmar Onnasch bestätigt die Vermutung der Bürgermeisterin. Auf Drängen aus der Stadt habe die LMBV sich nun doch wieder auf einen Termin festgelegt. „Es ist besser für die Stadt, wenn sie ein Datum hat. Sie will Planungssicherheit“, versteht Onnasch das, macht aber klar, dass das keine „bedingungslose Zusage“ sei.

Eine neuerliche Rutschung, ein weiteres unerwartetes Ereignis - und der Termin könne nicht gehalten werden. „Die Region braucht Gewissheit und ein Datum“, sagt die Bürgermeisterin aber. Und weiß, dass das bei weiteren - möglichen - Zwischenfällen natürlich wieder neu bewertet werden müsse.

Dass nun 2019 als „realistisch“ für eine Freigabe der Schadelebener Seeseite genannt wurde, sei allerdings eine Enttäuschung für sie. „Wir müssen das erst einmal verdauen, aber die Sicherheit steht an erster Stelle. Das müssen wir akzeptieren.“

„Wir müssen das erst einmal verdauen"

Für die Seeland-Bürgermeisterin sei es nun wichtig, den Masterplan im südlichen Teil der Stadt an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Dafür soll es Abstimmungen mit Sanierer und Bergamt geben. „Das haben wir bei dem Treffen vereinbart.“

Auch Sebastian Kruse, Geschäftsführer der Seeland-Gesellschaft, ist hin- und hergerissen. „Ich bin froh, dass es überhaupt eine Perspektive gibt, aber es ist schade, dass es schon wieder so lange dauert.“ Das tue den Unternehmen und der Stadt nicht gut.

Auf die Teilöffnung hatte er - allerdings schon für 2018 - gehofft. „Denn das ist wichtig für die Entwicklung der Stadt Seeland“, meint Kruse, der nicht nur für die touristische, sondern auch für die wirtschaftliche Entwicklung der Region zuständig ist. „Nun müssen wir alle ein Jahr länger durchhalten.“

Plan für Badestrand liegt in der Schublade

Die Pläne würden schon in den Schubladen liegen. Da ist aufgezählt, was wo zu investieren ist, welche Genehmigungen und Zulassungen für den Betrieb des Badestrandes notwendig sind. Der werde derzeit übrigens von der LMBV hergerichtet. „Wir bekommen einen ebenen Uferbereich, der war bisher nämlich nicht mehr begehbar“, erzählt der Geschäftsführer unter anderem von Wildschweinen, die den Boden dort zerwühlt hätten.

„Die LMBV begradigt das Gelände, schüttet Boden auf - wir sind dann für die Anschlüsse, für den Steg, die Gastronomie, die Beschilderungen und die Sitzgelegenheiten zuständig, und müssen nächstes Jahr alles so pflegen, dass der Zustand bis zur Eröffnung 2019 erhalten bleibt.“ Das sei schade, findet er. „Aber die Sicherheit ist wichtig. Damit müssen wir leben.“

Und so halte sich die Gesellschaft an die Planung. „Was vorzubereiten ist, bereiten wir vor.“ Zudem würde die Seeland GmbH nach anderen Möglichkeiten suchen, um das Seeland touristisch attraktiver zu machen.

„Wieder ein Jahr verloren“

„Positiv war, dass Politik, Bergamt und Sanierer gemeinsam die Aussage vertreten haben, dass die touristische Nutzung weiter ein Ziel ist“, erklärt Alfred Malecki. „Schade ist nur, dass es 2018 nichts wird“, ist der Schadelebener Ortsbürgermeister enttäuscht. „Wieder ein Jahr verloren“, meint er.

„Wir brauchen das aber, um junge Leute heranzuziehen, für die Weiterentwicklung der Siedlung, der Gästehäuser, der Arche Noah, für eine positive Entwicklung im Seeland - all das stagniert nun.“ Auch der Masterplan hänge komplett davon ab. Und die Leute würden einfach aufs Baden warten. (mz)