Talentförderung Talentförderung: Bernburg ist DFB-Stützpunkt

bernburg/MZ - Nun ist es amtlich. Seit dieser Woche gehört Bernburg zu den 16 Stützpunkten des Deutschen Fußball Bundes in Sachsen-Anhalt. „Das ist ein besonderer Tag für den Fußball in Bernburg. Wir unterstützen Vereine, die auf den Nachwuchs setzen und eine breite Basis für die Spitze schaffen. Der TV Askania hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich entwickelt und ist nicht zufällig in die Oberliga aufgestiegen“, erklärte DFB-Stützpunkt-Koordinator Frank Gifhorn bei der Eröffnung des neuen Stützpunktes in der Saalestadt. Sämtliche Trainingsutensilien wie Hütchen, Kegel, Stangen oder Leibchen stellt der Deutsche Fußball Bund, der jährlich 10 Millionen Euro in den Nachwuchs investiert.
Marcel Schmelzer hat den Weg in die Bundesliga geschafft. Mit Enis Bytyqi (Burger BC, 1. FC Magdeburg) steht ein weiterer Kicker aus dem Stützpunktsystem des Deutschen Fußball Bundes in Sachsen-Anhalt vor dem Sprung in die Eliteklasse. Der Stürmer hat bei Werder Bremen einen Vertrag bis 2016. Toni Lindenhahn, Sascha Pfeffer (beide Hallescher FC), Morris Schröder (1. FCM) oder Christopher Kullmann (Halberstadt) wurden in den Stützpunkten ausgebildet.
Thomas Diedrich, der die Herrenmannschaft des TV Askania betreut und zugleich als Lehrbeauftragter im Bereich Sportspiele an der Martin Luther-Universität in Halle tätig ist, sowie Björn Lehmeier werden die besten D-Jugend-Kicker aus dem Salzlandkreis zweimal in der Woche trainieren. „Das sind zwei Trainer, die über genügend Erfahrung im Männer- und Nachwuchsbereich verfügen“, so Gifhorn, für den nicht nur die Nähe Bernburgs zu Schönebeck, Calbe oder Nienburg eine Rolle bei der Auswahl spielte. „Die sportliche Infrastruktur stimmt. Für das Training im Winter ist auch eine Halle vorhanden. In der Region gibt es viele Kinder, deren Talent gefördert werden kann“, sagte der DFB-Stützpunktkoordinator.
Können muss in der Talentliga gezeigt werden
Ihr Können müssen die besten Nachwuchskicker Woche für Woche sowohl im Training als auch in der neu geschaffenen Talentliga beweisen. Um das Leistungsvermögen zu überprüfen, überlassen die Verantwortlichen nichts dem Zufall. Die Kinder müssen nicht nur bei halbjährlichen Tests den Nachweis erbringen, am Stützpunkt trainieren zu dürfen. „Wir sichten alle Partien der Talentliga und setzen dabei verschiedene Beobachter ein, um ein möglichst objektives Ergebnis zu erhalten. Außerdem werden die Spiele auf Video aufgenommen und genau analysiert“, erläuterte Gifhorn die Arbeitsweise.
Seit 1990 wird in Sachsen-Anhalt auf diese Art und Weise versucht, den Nachwuchs an die Spitze zu führen. Die mühsame Arbeit trägt Früchte. „60 Prozent der Jungs der Jahrgänge 1990 bis 1995, die derzeit in der Verbandsliga spielen, kommen aus unseren Stützpunkten“, kann Gifhorn Ergebnisse vorzeigen. Einige Jungs haben sogar den Sprung in den bezahlten Fußball geschafft. Der prominenteste Kicker ist dabei Marcel Schmelzer, der 1990 am Stützpunkt in Magdeburg trainierte.