SV Anhalt Bernburg SV Anhalt Bernburg in der Handball-3. Liga: Tipps und Tricks
Bernburg - Nicholas Stiebler hatte sich clever positioniert. Der ehemalige Abwehrspezialist des SV Anhalt Bernburg, der den Verein im Frühjahr studiumsbedingt in Richtung Riga (Lettland) verließ, wohnte am Sonnabend dem Saisonauftakt des Handball-Drittligisten bei.
Der 22 Jahre alte Kreisläufer saß in der zweiten Hälfte schräg hinter der Bank des SVA. Und somit in Hörweite. Was vorteilhaft war, denn Stiebler war Anfang der zweiten Hälfte, in die der SVA schwer herein fand - aus 12:9 zur Pause wurde in acht Minuten ein 15:14 -, etwas aufgefallen.
Also lehnte er sich in einer Unterbrechung kurz zu Ex-Mitspieler Tim Ackermann vor und gab ihm einige Tipps. Danach lief es, Bernburg gewann deutlich gegen den HSC Bad Neustadt.
Schon ein Spiegelbild?
Ob Stieblers Tipps tatsächlich einen Anteil am klaren 29:21-Sieg des SV Anhalt Bernburg über die Unterfranken hatte, ist freilich nicht zu belegen.
Interessant war es aber allemal, zu erfahren, was es denn so zu besprechen gab.
Tim Ackermann lächelte nach dem Spiel auf Nachfrage. „Naja“, sagte der Kreisläufer, „ihm war aufgefallen, dass wir in der Mitte zu offen waren. Und dass wir immer nur angetäuscht haben, statt richtig rauszugehen.“
Ackermann gab die Ratschläge an seine Mitspieler weiter. Und: „Man merkt halt“, sagte er weiter, „dass Stabbel (Stieblers Spitzname; Anm. d. Red.) noch voll drin ist.“
SV Anhalt Bernburg: Im richtigen Moment die richtige Lösung
Der SVA war in den letzten 15, 20 Minuten auch voll drin. Nicht nur, dass das Team sich die Ratschläge Stieblers zu Herzen nahm und vor 345 Zuschauern nun noch aggressiver verteidigte, auch offensiv klappte alles.
„Wir haben in den richtigen Momenten die richtigen Lösungen gefunden“, so Hendrik Tuschy vom Trainer-Duo nach dem Spiel. Er und Armands Uscins hatten die richtigen Kniffe gefunden, um Bad Neustadt beizukommen.
„Eigentlich“, sagte Tuschy, „haben wir es auch in der ersten Hälfte schon ganz gut gemacht.“ Aber eben nur eigentlich. Denn der SVA hatte es in den ersten 30 Minuten verpasst, sich weiter abzusetzen als auf drei Tore (12:9).
SV Anhalt Bernburg: Nach der Pause schwer reingefunden
In den zweiten Abschnitt fand die Mannschaft von Tuschy/Uscins dann schwer rein, hatte kleinere Probleme mit der 5:1-Abwehr der Gäste. Diese löste sie allerdings ebenso schnell wieder, so dass am Ende ein klarer Heimsieg zu Buche stand.
„Ich kann mich nicht daran erinnern, wann wir mal so souverän gestartet sind“, gestand Tim Ackermann.
Doch wie viel ist dieser erste Sieg - vor allem in dieser Deutlichkeit - wert? Und inwiefern kann er vielleicht schon ein Spiegelbild für die Saison in der noch unbekannten Oststaffel der 3. Liga sein? „Von so etwas würde ich jetzt noch gar nicht sprechen“, sagte Hendrik Tuschy nach der Partie.
„Fakt ist jedoch, wir können jetzt anders in die neue Trainingswoche und die nächsten Spiele gehen. Mit breiter Brust.“
SV Anhalt Bernburg: Es kann eine gute Saison werden
Der SV Anhalt hat mit dem klaren Erfolg über Bad Neustadt mächtig Selbstvertrauen getankt. Und man hat gesehen, dass schon sehr viel richtig gut zusammenpasst. Vom neuen Trainer-Duo Hendrik Tuschy/Armands Uscins bis zum jungen, ziemlich umgekrempelten Team.
Doch: „Es wäre zu früh, jetzt schon irgendwelche Prognosen abzugeben“, sagte Kreisläufer Ackermann.
Der 23-Jährige fügte dann aber auch an: „Wenn wir die Euphorie mitnehmen, kann es eine sehr gute Saison werden.“ Und im Notfall, wenn es mal nicht läuft, steht ja auch ein Nicholas Stiebler immer mit einem Rat zur Seite.
SVA: Max Folchert, Florian Link; Gabor Pulay (8), Steffen Cieszynski (6/1), Patrick Schneider (4), Kilian Kraft (3), Chris Heyer (3), Lucas Marschall (1), Tim Ackermann (1), Julian Schulze (1), Nico Richter (1), Niklas Friedrich, Marc Godon (nicht eingesetzt)
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Ergebnisse, 1. Spieltag
Gr.-B./M. - Coburg II 24:28
Bernburg - Bad Neustadt 29:21
Baunatal - Großsachsen 28:30
Leutershausen - Hanau 31:28
Rodgau - Magdeburg II 34:24
Gelnhausen - Northeimer 30:25
Bad Bla. - Großwallstadt 20:24
Bruchköbel - Erlangen II 27:27
Erster Tabellenführer der neuen Saison ist die HSG Rodgau Nieder-Roden, auf Platz zwei folgt bereits der SV Anhalt Bernburg, der am kommenden Wochenende bei Ex-Bundesligist TV Großwallstadt spielt.
(mz)
