Schloss Plötzkau Schloss Plötzkau: Küche bleibt weiter kalt

Plötzkau - Die Eingangstür ist verriegelt, die Uhr auf dem Außengelände steht auf fünf nach halb 12. Und vom Speiseplan im Schaukasten fehlt jede Spur. Seit Jahresbeginn ist die Schloss-Schänke in Plötzkau dicht.
„Ich habe das Gewerbe zum 6. Januar abgemeldet“, sagt Pächterin Michaela Rothe. Aus gesundheitlichen Gründen hat sich die Gastronomin, die zuvor die Post in Beesenlaublingen betrieben hat, zu diesem für sie äußerst schweren Schritt entschieden.
Dieser hänge vor allem mit dem Vorfall im vergangenen Jahr zusammen. Damals kam es im Frühjahr zu einer tätlichen Auseinandersetzung mit dem Partner ihrer Angestellten, bei dem die Gastwirtin verletzt wurde.
Der Streit um Lohnzahlungen wird nun vor Gericht ausgefochten, während sich die einstige Gaststätten-Pächterin aus der Gastronomie zurückzieht und ihre einzige Angestellte entlassen musste.
Schloss Plötzkau: Ob sich ein neuer Pächter findet?
Dass die Schloss-Schänke nach knapp vier Jahren schon wieder geschlossen ist, schlägt auch Plötzkaus Bürgermeister Peter Rosenhagen (parteilos) auf den Magen: „Ich bedauere das sehr. Wir waren sehr zufrieden mit der jetzigen Pächterin.“
Auch er hofft wie viele andere in dem idyllisch gelegenen Ort oberhalb der Saale, dass sich möglichst schnell ein Nachfolger findet und die Schloss-Schänke bald wieder geöffnet werden kann.
Wann es soweit sein wird, darüber konnte die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, zu der das Schloss Plötzkau wie 17 weitere Denkmäler im Land gehört, auf Nachfrage der MZ bisher aber noch keine Angaben machen.
Fakt sei nur, dass der jetzige Pachtvertrag zum Ende des Monats ausläuft und sich ein Interessent gemeldet hat.
Dieser habe bisher aber noch nicht die nötigen Unterlagen bei dem Verpächter eingereicht.
Schloss Plötzkau: Inventar müsste neu angeschafft werden
Mögliche neue Pächter werden höchstwahrscheinlich ein Großteil des Inventars neu anschaffen müssen. Denn derzeit werden Kühltruhen und Tischgruppen von der bisherigen Pächterin bereits im Internet zum Verkauf angeboten.
Obwohl die Küche nun auf dem Renaissance-Schloss vorerst kalt bleiben wird, sind andere Angebote davon nicht betroffen.
So würden auch weiterhin Turmführungen und Besichtigungen durch das Schloss angeboten, versichert Eta Erlhofer-Helten, Pressebeauftragte der zuständigen Kulturstiftung.
Dafür müsste man lediglich Kontakt zum Schlossverein Plötzkau aufnehmen. Von den Verantwortlichen erfährt man dann auch alles Wissenswerte über das Gemäuer. Dessen Geschichte geht auf das 11. Jahrhundert zurück.
Weitere Infos und Kontakt zur Buchung von Führungen im Internet unter der folgenden Adresse: www.dome-schloesser.de (mz)