Schadeleben und Giersleben Schadeleben und Giersleben: Salzlandsparkasse will Beratungen anbieten

Schadeleben/Giersleben - In Schadeleben und Giersleben war der Aufschrei groß, als die Harzer Volksbank verkündete, ihre Filialen dort zu schließen. Vor allem in dem kleinen Seeland-Ort - der einstmals von der Schule bis hin zu Einkaufsläden alles hatte - verschwindet damit ein weiteres Stück Lebensqualität. Doch es gibt Hoffnung: Die Salzlandsparkasse zeigt Interesse daran, in beiden Orten eine Filiale zu eröffnen. Wieso, das wollte Regine Lotzmann vom Vorsitzenden des Vorstandes der Salzlandsparkasse, Hans-Michael Strube, wissen.
Warum denkt die Salzlandsparkasse in einer Zeit, in der andere Banken sich aus der Fläche zurückziehen, über die Eröffnung von weiteren Filialen nach?
Hans-Michael Strube: Vor rund 200 Jahren wurden die Sparkassen gegründet, um den Sparwillen der Menschen in ihrem Einzugsbereich zu fördern und gleichzeitig Investitionen durch Kreditvergaben zu ermöglichen. Daran halten wir als Salzlandsparkasse auch heute noch fest. Grundlage für jedes Geschäft, das wir mit unseren Kunden schließen, sind persönliche Gespräche. Und die finden nun mal vor Ort statt, wenn sich die Partner Auge in Auge gegenübersitzen.
Und dafür am besten geeignet ist aus unserer Sicht die Sparkassengeschäftsstelle „um die Ecke“. Warum also nicht - statt sich zurückzuziehen - weitere Möglichkeiten für Kundengespräche schaffen, also neue Geschäftsstellen eröffnen?
Warum gerade in Schadeleben und Giersleben?
Wir haben Anfragen der Ortsbürgermeister erhalten. Hintergrund ist der Rückzug von Mitbewerbern. Die Bürger verlangen aber nach Möglichkeiten, ihre Geldgeschäfte erledigen zu können. Einen Hilferuf der Kommunen wollen wir da nicht ignorieren.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit sich die Sparkasse tatsächlich dort niederlässt? Und wird das für die Kunden teurer?
Aktuell herrschen eher ungünstige Rahmenbedingungen für die gesamte Kreditwirtschaft. Die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, immer höhere Anforderungen der Bankenaufsicht und nicht zuletzt unser Geschäftsmodell mit vielen Geschäftsstellen und einem ausgeprägten Geldautomaten-Netz verursachen immer höhere Kosten. Das bedeutet, dass wir natürlich auch Geschäfte mit unseren Kunden machen müssen, damit sich der zusätzliche Aufwand lohnt. Also müssen wir neue Kunden gewinnen, Geldanlagen vereinbaren, Kredite ausreichen. Für unsere Bestandskunden ändert sich natürlich nichts.
Wollen die Anwohner das?
Unsere Berater sind einer Einladung zum Seniorennachmittag in Schadeleben gefolgt. Dort wurde der Wunsch geäußert, dass sich die Salzlandsparkasse in Schadeleben niederlassen soll.
Wie soll solch eine Filiale aussehen? Was soll angeboten werden?
Wir können uns im ersten Schritt Beratungsnachmittage vorstellen - auch Termine nach Vereinbarung. Für das komplette Bank-Dienstleistungsangebot stehen wir mit der Geschäftsstelle in Frose - nur sechs Kilometer entfernt - zur Verfügung. Ich biete weiterhin an: Gern kommen wir auch zu den Leuten nach Hause und finden für den Zahlungsverkehr individuelle Lösungen. (mz)