Ringheiligtum bei Pömmelte Ringheiligtum bei Pömmelte : Aussichtsplattform wird scharf ktitisiert
Pömmelte - Das Konzept des Ringheiligtums bei Pömmelte - dem neuen touristischen Aushängeschild des Salzlandkreises, das im Sommer mit einem großen Fest eröffnet werden soll - kommt offenbar nicht bei allen Kommunalpolitikern gut an.
Kritik von Jutta Röseler
Das Kreistagsmitglied Jutta Röseler (Bündnis 90/Grüne) kritisierte in einem Schreiben an die MZ einerseits die aus ihrer Sicht horrenden Kosten für den geplanten Holzturm. Auch die fehlende Anbindung zum Elbe-Radweg zwischen Glinde und Barby sprach Röseler an. Dazu hatte sie sich im Kreisentwicklungsausschuss in Bernburg geäußert.
Ihrer Aussage nach werde es sich bei dem Aussichtsturm angesichts der Höhe von neun Metern lediglich um ein Türmchen handeln, das allerdings doppelt so teuer wie ein kleines Einfamilienhaus sei. „Ist die Holzkonstruktion handgeschnitzt?“, fragte die Grünen-Politikerin in einem Schreiben an die MZ. Sie erkenne die Bedeutung der Kreisgrabenanlage zwar an, schlage aber vor, einen Turm zu bauen, der ähnlich wie der Turm in der Rosenburg höher und dennoch günstiger ist. Das eingesparte Steuergeld könne man dann für den fehlenden Radweg nutzen.
Vorschläge kommen spät
Ihre Vorschläge kommen allerdings reichlich spät. Denn wie der zuständige Fachbereichsleiter beim Landkreis, Tilo Wechselberger, sagte, sei der Aussichtsturm ebenso wie die Gestaltung des Informationssystems und der Außenanlagen bereits 2014 Gegenstand eines Realisierungswettbewerbs gewesen. Zugleich verteidigte Wechselberger die Kosten: „Diese sind angemessen.“ Der Turm bestehe aus einem Stahlgerüst und Eichenbalken. Dass der Turm rund 35.000 Euro teurer als ursprünglich geplant wird, liegt laut dem Fachbereichsleiter sowohl an der Blitzschutzanlage als auch an der Tragwerksplanung inklusive einem Bodengutachten.
Probleme bei der Planung
Der Turm soll einen Gesamtblick über die etwa 4.000 Jahre alte Kultstätte garantieren. Bereits bei der Planung gab es Probleme, weil sich in der Nähe ein Flugplatz befindet. Der Turm musste deshalb vom für Luftfahrt zuständigen Landesverwaltungsamt genehmigt werden.
Der von Röseler angesprochene Radweg sei indes nicht Bestandteil des Projekts. Es werde für die Anbindung an den Elbe-Radweg über die Zufahrtsstraße Zackmünde ein Weg zwischen Glinde nach Schönebeck sowie Richtung Westen ein Radweg bis zu einem Wirtschaftsweg geschaffen. (mz)