Akrobaten, Clowns und Fakire Projektzirkus Probst an der Grundschule in Güsten: Kleine Stars in der Manege

Güsten - Ein Pirat wollte Levke schon immer mal gern sein. „Ich wollte schon immer mal erstochen werden“, erzählt die Neunjährige mit einem verschmitzten Lächeln. Dieser Wunsch wird ihr an diesem Tag im Projektzirkus „Probst“, der an der Grundschule in Güsten gastiert, erfüllt. Natürlich wird Levke nicht wirklich erstochen. Aber sie klettert in eine Kiste, in die mehrere Säbel gesteckt werden. Wie Levke dabei heil heraus kommt, bleibt ihr Geheimnis.
115 Kinder aus Kindergarten und Grundschule machen mit
Zwei Tage lang haben 115 Kinder aus Kindergarten und Grundschule für diesen Auftritt in der Manege im Zirkuszelt am Kiesschacht geprobt. Mit dabei sind natürlich auch Akrobaten, Seiltänzer, Clowns, Fakire und Dompteure. „Die Kinder wurden je nach Neigung und Talent eingeteilt“, sagt Schulleiterin Angela Krenckel-Herrmann.
Unter professioneller Anleitung haben die Gruppen anschließend trainiert. Auch die Lehrer und einige Eltern waren dabei und haben die Trainer unterstützt. Ähnlich wie beim Aufbau des Zeltes. „Ohne die Eltern wäre das alles nicht möglich gewesen“, betont Krenckel-Herrmann.
„Selbst ein Clown muss für seinen Auftritt proben“
Schon länger habe man an dieser Schule die Idee gehabt, ein solches Projekt zu machen. Aber vor allem wegen der zuletzt immer wieder wechselnden Schulleitung konnte es nicht in die Tat umgesetzt werden. „Das ist Schule mal anders“, sagt Krenckel-Herrmann, die seit Beginn des Schuljahres Rektorin in Güsten ist.
Man habe den Kindern zeigen wollen, dass man sich alles erarbeiten muss. „Selbst ein Clown im Zirkus muss für seinen Auftritt proben“, erläutert die Schulleiterin. Außerdem sollte das Projekt, bei dem Kinder unterschiedlichen Alters zusammenarbeiten, den Zusammenhalt stärken und den Respekt untereinander und vor der Arbeit im Zirkus fördern.
„Das ist besser als Unterricht“, sagt Lukas (8)
„Und wir wollten einfach drei schöne Tage mit viel Spaß verbringen“, fügt Krenckel-Herrmann hinzu. Wer die Kinder sieht, wie sie über sich hinauswachsen, wie sie vor Publikum frei und laut sprechen, spielen, übers Seil tanzen, Hühner dressieren und sogar mit Feuer jonglieren, dann ist das mit Sicherheit gelungen.
„Das ist besser als Unterricht“, sagt der achtjährige Lukas. Er hat sich für die Rolle des Clowns entschieden. „Die sind einfach witzig“, erklärt er. Auch Vin-Sean findet die Clowns im Zirkus immer am besten. Dieses Mal spielt der Achtjährige sogar selbst einen. Und dabei merkt er, dass witzig sein gar nicht so einfach ist.
„Es macht mir Spaß, Türme zu bauen“, erzählt Nicki (9)
Nicki indes hat sich für die Akrobaten entschieden. Das komme ihr entgegen, weil sie sehr sportlich ist, sagt die Neunjährige. „Es macht mir Spaß, Türme zu bauen“, erzählt Nicki. Sie sei zwar ein bisschen aufgeregt vor ihrem Auftritt. Vor allem aber freut sie sich darauf . „Ich wollte schon immer mal im Zirkus mitspielen.“
Während die kleinen Artisten die Generalprobe noch ohne Kostüme absolvieren, werden sie zur Vorstellung entsprechend eingekleidet. Aus einem Fundus von über 400 Kostümen können die Projekt-Verantwortlichen wählen. „Wir sind stolz auf unsere Kinder“, sagt Schulleiterin Krenckel-Herrmann schon während der Generalprobe. (mz)