Prävention mit Ausstellung Prävention mit Ausstellung: Erschreckende Bilder von Unorten des Sterbens

Nachterstedt - Lydia. Wolla. Alex. Die Namen sind sorgfältig auf das Holz gepinselt. Auf mahnenden Kreuzen, die am Straßenrand stehen. Denn hier kamen die jungen Leute bei Verkehrsunfällen ums Leben. „Straßenkreuze - Unorte des Sterbens“, so heißt dann auch die Ausstellung, die der für das Seeland zuständige Regionalbereichsbeamte Klaus-Ulrich Schnita nach Nachterstedt geholt hat. Für die achten bis zehnten Klassen der Seelandschule.
„Das ist eine Abschreckungskampagne, damit die Jugendlichen sehen, was passieren kann, wenn man nicht angemessen fährt“, erklärt Erik Heim.
Prävention mit Ausstellung: Erzählungen sind etwas anderes
Der Schulleiter weiß den Einsatz der Polizei in seiner Sekundarschule zu schätzen. Wenn die Beamten von Verkehrsunfällen erzählen, von dem Leid, das sie dort erlebt haben, dann ist das immer anders, als wenn die jungen Leute nur nackte Zahlen aus der Statistik vor sich liegen haben.
„Und die Ausstellung soll zum Nachdenken anregen. Die zehnten Klassen fahren doch alle schon Moped, die kennen das aus der Praxis“, erzählt Heim. Und so sind es vor allem die älteren Schüler, die sich von den auf den zwölf Aufstellern angeführten Schicksalen beeindruckt zeigen.
Prävention mit Ausstellung: Unter Alkohol und Drogen fahren ist kein Spaß
„Betrunken Moped fahren? Drogen nehmen? Rasen? Die jungen Leute sollen sehen, dass das kein Spaß ist“, macht Klaus-Ulrich Schnita klar. Der Regionalbereichsbeamte gibt auch ganz deutlich zu verstehen: „Setzt den Helm auf!“
Hatte ihm einer der Schüler doch gerade erst gebeichtet, dass er den Helm mal nicht richtig zugemacht hatte. „Als ich stürzte, flog der Schutzhelm vom Kopf“, erzählte der junge Mann. Und Schnita meinte: „Du kannst froh sein, dass du noch lebst.“
Prävention mit Ausstellung: Verlorene Freunde fehlen ein Leben lang
Immerhin - so sagen es die Zahlen auf den Plakaten - kommen pro Jahr in Sachsen-Anhalt so viele Jugendliche ums Leben, dass es von der Anzahl her etwa zwei ganzen Schulklassen entspricht.
„Die Freunde, die man verlor“, heißt es in einem der Texte, „fehlen ein Leben lang. Ein Kreuz kommt zum anderen.“ Und die stehen „an den Unorten des Sterbens“.
Die Ausstellung ist Teil der präventiven Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei des Landes Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit den Schulen und soll vor allem junge Menschen ansprechen, die gerade den Führerschein bekommen haben.
Prävention mit Ausstellung: Aufpassen ist das A und O
„Sie sollen sehen, wo man aufpassen soll“, erzählt der Polizist und nennt die häufigsten Unfallursachen: „Das sind Wildunfälle und Alkohol, ein zu geringer Abstand beim Fahren und die Geschwindigkeit, gefährliche Wendemanöver und Vorfahrtsfehler.“
Hier müssten die jungen Leute selbst vorsichtig sein, wenn sie auf der Hauptstraße sind. „Wenn jemand, der von der Nebenstraße kommt, dich mit deinem Moped übersieht? Wen von euch beiden erwischt es schlimmer?“, fragt Schnita ganz direkt.
Also immer aufpassen, mahnt er. Und er erinnert daran, dass auch in der näheren Umgebung einige dieser mahnenden Straßenkreuze stehen würden. Eines davon gleich hinter dem Ortsausgang von Nachterstedt. (mz)