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Pflaumenkuchenmarkt in Plötzkau Pflaumenkuchenmarkt in Plötzkau: Kaum Zeit zum Luft holen

Von Carsten Roloff 10.09.2018, 09:31
Mehr als Tausend Pflaumenkuchen verkaufte Sabine Rochow (links) in Plötzkau.
Mehr als Tausend Pflaumenkuchen verkaufte Sabine Rochow (links) in Plötzkau. Engelbert Pülicher

Plötzkau - Ob sie es will oder nicht, aber diese Frucht steht im Mittelpunkt eines der ältesten Volksfeste im Salzlandkreis. Die Rede ist von der Pflaume.

Am Wochenende stieg in Plötzkau die 243. Auflage des Pflaumenkuchenmarktes. Und selbstverständlich waren die Pflaumenkuchenstücken bei den Besuchern des großen Jahrmarkts besonders beliebt, obwohl Autoscooter, Kettenkarussells, Schieß- und Losbuden oder Trampolins für die großen und kleinen Gäste genügend Abwechslung boten.

„Wir kommen kaum zum Luft holen und haben alle Hände voll zu tun“, erzählte die 52-jährige Sabine Rochow, die mit ihrer Schwester Ina Wendel sowie ihren Freundinnen Petra Dewald und Martina Büge die begehrte Ware an den Mann beziehungsweise die Frau brachte.

Dafür band sich das Quartett praktisch das ganze Wochenende ans Bein.

Für einen reibungslosen Ablauf gesorgt

Sabine Rochow stand beispielsweise mit ihren Kolleginnen praktisch mehr als 30 Stunden hinter dem Verkaufstresen und teilte damit das Schicksal der vielen weiteren fleißigen Helferinnen und Helfer, die für einen reibungslosen Ablauf des Festes sorgten und die Wünsche der Kundschaft erfüllten.

Auch in sportlicher und kultureller Hinsicht kamen die Besucher auf ihre Kosten. Die Fußballfans konnten am Rande des Rummels den 4:3-Kreispokalsieg der Plötzkauer gegen die SG Eiche Pobzig/Nienburg II feiern.

Steven Trägner gelang in der zweiten Minute der Nachspielzeit der Siegtreffer.

Selbst Alphörner erklingen

Im Festzelt gab es eine Rarität zu bewundern. Die „Anhaltiner Musikanten“ aus Raguhn zauberten am Samstag bajuwarisches Flair auf den Pflaumenkuchenmarkt. Rudi Nagel und Fred Scheiter ließen die Alphörner erklingen und bekamen dafür den verdienten Applaus.

„Wir sind durch den blanken Zufall auf dieses Instrument gestoßen. Bei einem Besuch in Immenstadt habe ich einen Senner gefragt, ob ich aus Spaß mal auf dem Alphorn blasen darf und habe mich dabei nicht ungeschickt angestellt. Dann kam mir die Idee, dieses seltene Instrument im Kanton Sachsen-Anhalt heimisch zu machen“, plauderte Fred Scheiter ein klein wenig aus dem Nähkästchen.

Zillertaler sorgten für volles Festzelt

Am 23. September sind die Raguhner erneut im Salzlandkreis zu sehen. Neben Rudi Nagel und Fred Scheiter werden auch Beate Scheiter Tochter Vreni und der künftige Schwiegersohn Julio von 11 bis 14.30 Uhr beim Oktoberfest in Bernburg aufspielen.

Am Sonntag steppte in Plötzkau noch einmal richtig der Bär. Die „Zillertaler“ aus Tirol versetzten die Besucher in Ekstase. „Das Festzelt war rappelvoll. Es gab keinen Sitzplatz mehr“, sagte Veranstaltungschef Holger Schneider.

Eine Sache kam an diesem Nachmittag jedoch nicht zu kurz. Sabine Rochow verkaufte mit ihren drei Kolleginnen den begehrten Pflaumenkuchen, den die Stadtbäckerei Rödel produzierte, praktisch am Fließband. (mz)