Karnevals-Jubiläum Narren vom Cochstedter Karneval Verein feiern Gründung vor 50 Jahren: Karnevals-Jubiläum Cochstedt Salzlandkreis

Cochstedt - Gut besucht sind die Veranstaltungen des Cochstedter Karneval Vereins (CKV) eigentlich immer. Nur am 11. November 1989 blieben die Stühle im Saal in Cochstedt leer - zumindest für eine Weile. Und nicht einmal der Elferrat war zum Beginn der Veranstaltung vollzählig.
Denn damals, zur Festveranstaltung anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Vereins, machten viele Cochstedter erstmal einen Abstecher in den Westen, was vorher nunmal nicht ohne weiteres möglich war. Und die meisten schafften es nicht pünktlich zur Festsitzung zurück. „Deshalb füllte sich der Saal erst ganz spät“, erinnert sich Alterspräsident Martin Behrens lachend zurück.
Am 11. November 1989 blieben zahlreiche Plätze im Saale in Cochstedt leer
Nun gibt es den CKV schon 50 Jahre. Ein Jubiläum, das die Mitglieder und Cochstedter Bürger stolz macht. Die Geburtsstunde des Cochstedter Vereins war die Veranstaltung des Froser Karneval Klubs im Jahr 1968 im Volkshaus Cochstedt.
„Als die Froser ihr närrisches Programm zeigten, hielten es einiger Cochstedter nicht länger aus. Sie suchten nach Mitgliedern für einen eigenen Verein“, so Alterspräsident Martin Behrens, dessen Familie damals auch mit an Bord war. „Was die Froser können, können wir auch“, sagten sie sich.
Als eigentliche Begründer gingen der damalige Bürgermeister Walter Reinecke und Gabriele Heider in die Offensive. Und so fanden sich schnell 30 Mitstreiter, die vor 50 Jahren im „Klub der Werktätigen“ den Karnevalsverein Cochstedt gründeten.
Damals stand die erste Sitzung im Volkshaus unter dem Motto „Wer nie im Leben töricht war - ein Weiser war er nimmer“ - ein Zitat von Heinrich Heine. Als Präsident fungierte Gerhard Behrens - der Vater des heutigen Alterspräsidenten Martin Behrens. Das erste Prinzenpaar waren Detlef Hoche und Ursula Dietrich.
Spielmannszug der Feuerwehr Cochstedt ist fester Bestandteil im Programm
„Von der ersten Veranstaltung bis heute ist der Spielmannszug der freiwilligen Feuerwehr Cochstedt ein fester Bestandteil in unserem Programm. Zu jeder Sitzung begleiten die musikalischen Feuerwehrmänner den Elferrat und das Prinzenpaar beim Ein- und Ausmarsch“, sagt Martin Behrens.
Er und die anderen Karnevalisten sind auf die lange Zusammenarbeit sehr stolz: „Das ist schließlich nicht selbstverständlich.“ Und so entschloss man sich, auch nach den ersten karnevalistischen Veranstaltungen in den Jahren 1969 und 1970, dass die „Fünfte Jahreszeit“ nun dauerhaft gefeiert werden soll.
„Das alles ist aber nur mit viel ehrenamtlichem Engagement, Ideenreichtum und fleißigen Händen zu leisten“, weiß Martin Behrens. Es sei in den letzten Jahren immer wieder gelungen, ein abwechslungsreiches Programm zu gestalten, freut er sich.
Im Fundus fanden sich viele Kostüme aus den vergangenen Jahren
Vor allem die vielen Tänze, die in den Jahren einstudiert wurden, spielen auch im Jubiläumsjahr eine große Rolle. „Wir haben die Tänze in einem großen Medley zusammengeführt“, sagt Karnevalistin Mandy Witt. Dazu wurde in alten Bildern gesucht, der große Kostümfundus durchstöbert und Musik zusammengeschnitten.
„Das war viel Arbeit, aber es hat richtig Spaß gemacht. Denn so wurde uns auch nochmal bewusst, was wir hier in Cochstedt in den vergangenen Jahren geleistet haben“, meint Denise Kluck, die die Tanzgruppen im Verein betreut. „Und gerade die älteren Kostüme sind richtig toll, ja fast nostalgisch“, meint Mandy Witt.
Unter dem aktuellen Motto „50 Jahre, welch’ ein Jubel, alle sind im Faschingstrubel“ wurde dieser Tanz aus den Jahrzehnten bereits bei der Jubiläumsveranstaltung anlässlich des 50. Geburtstages im November aufgeführt.
Am 1. Februar wird Kinderfasching gefeiert, am 14. Februar Seniorenfasching
Im Februar 2020 folgen weitere Veranstaltungen, wie am 1. Februar der Kinderfasching in der Turnhalle Cochstedt (15 Uhr, Einlass ab 14 Uhr), am 14. Februar (15 Uhr) der Seniorenfasching und am 22. Februar (19.11 Uhr) der Kostümfasching - jeweils im Speisebetrieb König in Schneidlingen.
Karten dafür gibt es in der Bäckerei Bremmel in Cochstedt und in der Getränkequelle in Schneidlingen. „Dass wir in Schneidlingen einen zuverlässigen Veranstaltungsort gefunden haben, ist sehr schön. Auch wenn wir natürlich gern zu Hause in Cochstedt auftreten würden“, meint der aktuelle Präsident des CKV, Detlef Stein. Doch enorme Schäden am Volkshaus machten weitere Veranstaltungen dort unmöglich. „Somit verloren wir unsere geliebte Veranstaltungsstätte“, sagt Stein.
Trotzdem will man positiv in die Zukunft blicken und damit am karnevalistischen Grundgedanken festhalten: „Wir sind stolz, dass wir die Schwierigkeiten und Probleme bisher gemeistert haben und dass es den Cochstedter Karnevalsverein nach wie vor gibt. Das Engagement ist einfach groß“, sagt der Präsident. (mz)

