1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Salzlandkreis
  6. >
  7. Nach Erdrutsch in Nachterstedt: Nach Erdrutsch in Nachterstedt: Malecki: "Unser See verlangt uns viel ab"

Nach Erdrutsch in Nachterstedt Nach Erdrutsch in Nachterstedt: Malecki: "Unser See verlangt uns viel ab"

Von Regine Lotzmann und Kerstin Beier 29.06.2016, 20:08
Alfred Malecki ist Ortsbürgermeister von Schadeleben.
Alfred Malecki ist Ortsbürgermeister von Schadeleben. Privat

Seeland - Mario Lange, Ortsbürgermeister von Gatersleben, findet den neuerlichen Abrutsch „erschreckend“.

Zumal dieser schon sehr nah an der Landstraße in Richtung Novelis erfolgte. Aus seiner Sicht kann es kein „Weiter so“ geben. Doch zunächst müssten umfassende Informationen der Experten abgewartet werden. Auch sei es hilfreich, auf Bergleute zu hören, die vor dem Tourismusprojekt in dieser Form stets gewarnt hätten.

„So viel Arbeit, Kraft und Geld können nicht umsonst gewesen sein“

Froses Ortsbürgermeister Mario Kempe hofft dagegen für das Seeland, dass der Abrutsch ein lokal beschränktes Ereignis an den noch nicht verdichteten Stellen bleibt und das Gesamtprojekt nicht in Frage gestellt werden muss. „So viel Arbeit, Kraft und Geld können nicht umsonst gewesen sein“. Er sei froh, dass die Rettungskette vor Ort funktioniert hat und alles reibungslos lief. Zudem wünscht er sich, dass die Verantwortlichen schnell für Aufklärung sorgen, „damit kein Raum bleibt für Gerüchte und Spekulationen“.

„Wir können so froh sein, dass nichts weiter passiert ist“

„Die Leute zu beruhigen, ihnen zu sagen, dass die Sicherheit da ist, das war uns wichtig“, findet auch Alfred Malecki. Der Ortsbürgermeister von Schadeleben war am Dienstagabend bis zum Schluss vor Ort blieb. Bis nach der Krisensitzung mit den Experten, die schon erste beruhigende Aussagen treffen konnten. „Ich hoffe, dass die Ursachen ermittelt werden können und unsere Vision vom Seeland nicht ins Schwanken kommt“, meint Malecki. Und findet: „Wir können so froh sein, dass nichts weiter passiert ist.“ Der Ortsbürgermeister lobt deshalb die Sicherheitstechnik, die sich bewährt hat und Menschenleben retten konnte. Das Unglück habe gezeigt, dass die Arbeit risikoreich ist, bestätigt Malecki und seufzt: „Unser See verlangt uns viel ab.“

„Nach vorne gucken und weitermachen“

Für Bernd Voigtländer war der Erdrutsch ein Schock. Auch hinsichtlich der geplanten Teileröffnung des Sees im kommenden Jahr. „Mein erstes Gefühl war: Oh, das rückt nun wohl in weite Ferne“, gibt der Hoymer Ortschef offen zu. Doch schon nach den ersten Ergebnissen am Abend sei er wieder ein bisschen optimistischer. „Wichtig ist, dass kein Menschenleben zu beklagen ist - und nun nach vorne gucken und weitermachen.“

„Es fällt mir schwer, keine Parallelen zu 2009 zu ziehen“

„Es ist schon sehr, sehr traurig, dieses Ereignis - und es fällt mir schwer, keine Parallelen zu 2009 zu ziehen“, gibt Matthias Witte zu. Es werde schwer, findet der Ortsbürgermeister von Friedrichsaue, die gegebenen Versprechen, 2017 einen Teil des Sees touristisch zu nutzen, weiter zu verfolgen. „Wir haben dennoch die Hoffnung, dass unsere Visionen von der ganzheitlichen touristischen Nutzung immer noch erhalten bleiben.“ Der Verwaltung wünscht er deshalb ein sehr gutes Verhandlungsgeschick und einen guten Informationsaustausch mit der LMBV und allen Beteiligten.

(mz)

M. Kempe
M. Kempe
Privat
B. Voigtländer
B. Voigtländer
Privat
M. Witte
M. Witte
Privat
Das abgestürzte Baufahrzeug ragt aus dem Concordiasee in Nachterstedt (Salzlandkreis).
Das abgestürzte Baufahrzeug ragt aus dem Concordiasee in Nachterstedt (Salzlandkreis).
dpa-Zentralbild
M. Lange
M. Lange
Privat