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Leichtathletik Leichtathletik: Hoßbach nimmt Abschied vom PSV

Von CARSTEN ROLOFF 07.12.2011, 18:29

BERNBURG/MZ. - Die Leichtathleten des PSV Bernburg steigen am Wochenende beim Meeting in Halle in die Hallensaison ein. Und Ulrike Hoßbach aus ihrem Verein aus. Der Schützling von Trainer Thomas Gruschka wird nach sieben Jahren zum letzten Mal in den grünen Vereinsfarben des PSV auflaufen. Ab 1. Januar 2012 startet die Lehramts-Studentin für Sport und Mathematik für den SV Halle.

"Durch das Studium an der Martin Luther-Universität habe ich meinen Lebensmittelpunkt nach Halle verlegt, finde in der Sporthalle Brandberge ideale Bedingungen vor und komme durch das Studium und das Training auf neun Einheiten in der Woche. Ich bin in sehr guter Verfassung und möchte meinen Ausstand mit starken Resultaten geben", erklärte Hoßbach, die an ihrer neuen Wirkungsstätte an zwei Tagen praktisch einen Fünfkampf absolviert. Sie startet über 60 Meter Hürden, 200 Meter, im Weit- und im Hochsprung sowie im Kugelstoßen.

Coach Gruschka wird beim letzten Auftritt seiner Meisterschülerin sicherlich auch eine Träne im Knopfloch verdrücken. Schließlich verliert der PSV Bernburg eines seiner größten Aushängeschilder. "Ulrike hat unseren Verein durch ihren Ehrgeiz und ihren Kampfgeist entscheidend geprägt und der Leichtathletik in Bernburg durch ihre Erfolge Impulse gegeben. Sie wurde drei Jahre durch die Salzlandsparkasse gefördert, war zweimal Sportlerin des Jahres im Salzlandkreis und hat 49 Vereinsrekorde aufgestellt", erzählte der Bernburger Trainer, der den größten Triumph mit seinem Schützling im August 2008 in Rhede feierte. Bei der Deutschen Meisterschaft im Blockmehrkampf eroberte Hoßbach sensationell die Bronzemedaille, ließ dabei viele Athletinnen, die an Sportschulen trainierten, hinter sich. "Nicht nur wegen des größten Erfolges in ihrer bisherigen Laufbahn war sie ein Vorbild für die Kinder. Ulrike hat sich auch in der Nachwuchsarbeit engagiert und ein Jahr lang eine Arbeitsgemeinschaft Leichtathletik geleitet."

Im Aufgebot des PSV für den ersten Hallenwettkampf der Saison stehen auch einige Sportler, die das Zeug haben, in Hoßbachs Fußstapfen zu treten. Jasmin Friedrich hat schon einige Vereinsrekorde der DM-Dritten von 2008 verbessert. Sophie Wolf bestand erst kürzlich den Eignungstest für die Aufnahme an die Sportschule und wird wahrscheinlich im Sommer nach Magdeburg wechseln. Dadurch sichert der PSV seinen Status als Landesleistungsstützpunkt. Auch Fabian Herrmann und Marcel Friedrich haben sich in den letzten Wochen im Training gesteigert. Mit Hendrik Zarries muss einer der hoffnungsvollsten Bernburger Talente seinen Saisoneinstieg jedoch verschieben. Der Landesmeister im Hochsprung ist wegen einer Knieverletzung bis Ende des Jahres außer Gefecht gesetzt.

"Von den Friedrich-Geschwistern, Wolf und Herrmann erwarte ich schon einen Leistungsschub. Auch bei den acht bis elfjährigen Sportlern rechne ich zum Auftakt mit guten Ergebnissen", sieht Gruschka der Hallen-Premiere optimistisch entgegen. Bei der Arbeit mit den jüngsten Athleten wird Heike Muth seit kurzem von Esther Heyer unterstützt. Paul Krause oder Belana Dietz könnten in Halle schon ganz weit vorn landen. Und vielleicht einmal wie Hoßbach bei Deutschen Meisterschaften für Furore sorgen.