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Schülerlabor Leibniz-Institut in Gatersleben: Sparkassen-Stiftung Salzlandkreis unterstützt Schülerlabor

Von Regine Lotzmann 10.01.2019, 11:11
Wie riecht Cola? Die Stiftungs-Vorstände Hans-Michael Strube (l.) und Markus Bauer (3.v.l.) wollen es wissen. Sie schauen sich das Grüne Labor an, in dem Marius Gerres und Pascal Jaroschinsky (von rechts) forschen. Mit dabei: Laborleiterin Ute Linemann und Andreas Graner vom Trägerverein des Labors.
Wie riecht Cola? Die Stiftungs-Vorstände Hans-Michael Strube (l.) und Markus Bauer (3.v.l.) wollen es wissen. Sie schauen sich das Grüne Labor an, in dem Marius Gerres und Pascal Jaroschinsky (von rechts) forschen. Mit dabei: Laborleiterin Ute Linemann und Andreas Graner vom Trägerverein des Labors. Regine Lotzmann

Gatersleben - Wie man die Farbe aus der Cola kriegt? „Mit Aktivkohle“, weiß Willi Retzlaff. Der junge Mann aus Wismar macht am Gaterslebener Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) gerade eine Ausbildung zum Bio-Laboranten und versucht gemeinsam mit Pascal Jaroschinsky und Marius Gerres alles über das Softgetränk herauszubekommen. Koffeingehalt. Zuckerart.

Doch dieses Mal mussten die drei jungen Männer in einen Vorraum des Grünen Labors von Gatersleben ausweichen, denn die Labortische nebenan sind voll besetzt. Zwei zehnte Klassen - 40 Schüler - aus einem Schönebecker Gymnasium wuseln gerade mit Kitteln und Pipetten bewaffnet durch die Labore.

Vorstände übergaben Spende über 12.500 Euro

Genau der richtige Eindruck, den Markus Bauer und Hans-Michael Strube, die Vorsitzenden der beiden Sparkassenstiftungen der Salzlandsparkasse gewinnen konnten. Denn die brachten für das Labor eine Spende über 12.500 Euro mit, von der Schülertransporte bezahlt werden sollen.

5.200 Besucher gab es im vergangenen Schuljahr im Grünen Labor von Gatersleben - in 424 Kursen. Die Hälfte davon kam aus dem Salzlandkreis. „Aber die Schüler müssen ja erst einmal herkommen“, sagt Laborleiterin Ute Linemann und weiß, dass so ein Bus aus Schönebeck schon einmal 500 Euro kosten kann. „Und genau da helfen uns die Stiftungen“, sagt sie.

„Wir sind in diesem Jahr schon so gut wie ausgebucht“

„Normalerweise vergeben wir keine Daueraufträge“, sagt Hans-Michael Strube. „Wir schieben Projekte nur an, dann müssen sie laufen.“ Doch das Grüne Labor sei die Ausnahme. „Das ist das einzige, das wir seit 14 Jahren fördern.“ Denn: „Wir müssen versuchen, die Kinder an die Wissenschaft heranzuführen.“

Umso mehr freuten sich Bauer und Strube, dass das Schülerlabor so hervorragend läuft. „Wir sind in diesem Jahr schon so gut wie ausgebucht“, bestätigt Ute Linemann, die nicht nur Schulklassen betreut. „Wir bieten auch besondere Lernleistungen an.“

Gymnasiasten können hier für Facharbeiten forschen

Das bedeutet, dass Gymnasiasten hier für ihre Facharbeiten forschen können. „Wir hatten jetzt eine Gruppe, die dafür ein Eins bekommen hat.“ Begleitet wurde auch ein Schüler aus Magdeburg, der sich auf eine internationale Chemie-Olympiade vorbereitet hat - und dort tatsächlich eine Bronzemedaille holte. „Schüler, die sich naturwissenschaftlich interessieren, sind hier herzlich willkommen - wir bieten die Infrastruktur“, lädt Linemann ein.

Doch das Herkommen der Schüler sei nur eine Seite. Das Aufrechterhalten des Lehrbetriebes die andere. „Es müssen ja auch die Räume, die Lehrkräfte bezahlt werden.“ Hier überall Unterstützer zu finden, sei anstrengend. Partner habe das Schülerlabor aber zum Beispiel im IPK, dessen geschäftsführender Direktor Andreas Graner ebenfalls im Trägerverein des Labors tätig ist.

Auch Bildungsministerium und Lotto unterstützen Projekt

Auch das Bildungsministerium hilft, das Lehrerabordnungen stellt. Ebenso Lotto, viele andere wirtschaftliche Unternehmen und eben die Sparkassenstiftungen. „Wir haben einen großen Landkreis und viel zu tun, da müssen wir Prioritäten setzen - und Bildung ist so ein Punkt“, sagt Stiftungsvorstand Markus Bauer.

Er vergleicht das Labor mit Popcorn. „Wir stecken da viel Kraft und viele Hoffnungen rein und irgendwann explodiert es.“ Denn alles müsse sich erst langsam entwickeln, dann komme die Überraschung.

Strube sieht die Arbeit im Labor auch als Aufklärung an. Die Diskussion um die grüne Gentechnik sei oft geprägt durch Unwissenheit und Emotionen. „Es ist gut, wenn sich die Schüler damit beschäftigen.“ Die seien, hat Ute Linemann erfahren, sehr offen für solche Themen und wollen die Hintergründe erfahren. So wie die Zehntklässler aus Schönebeck, die sich gerade mit der Genetik beschäftigen.

Dass die drei angehenden Bio-Laboranten dafür Platz machen mussten, empfinden sie nicht als schlimm. Die haben Spaß an ihrer Arbeit und wenden sich wieder der Cola zu, aus der sie jetzt die Farbe holen. (mz)