Datenautobahn im Vorharz Hoym sieht Chancen auf ein schnelles Internet und will Bemühungen des Erschließers unterstützten
Die Zeit der weißen Flecken soll bald vorbei sein. Wie die Unterstützung aussehen soll.

Hoym/MZ - Schnelles Internet? Handyverbindung? Empfang? Im Seeland gibt es noch immer viele weiße Flecken, in denen die Einwohner moderne Technik nur eingeschränkt, manchmal sogar gar nicht nutzen können. In Zeiten von Home Office und Homeschooling bedeutete das oft eine Katastrophe. Doch nun gibt es zumindest für die Hoymer Hoffnung in puncto schnelles Internet.
„Die Firma MDDSL will schrittweise den ganzen Ort erschließen, modernes Glasfaserkabel bis direkt in die Häuser verlegen - und macht dafür gerade massiv Werbung“, berichtet Hoyms Ortsbürgermeister Dieter Kienast (Die Grünen) von großen Plakaten, die überall im Ort hängen.
Ortsrat unterstütztdas Projekt
Kienast und sein Ortschaftsrat zeigen sich angesichts dieser Ankündigung freudig überrascht und haben sich auf ihrer jüngsten Sitzung mit dem Thema beschäftigt. Denn das Projekt will der Ort - auch in Abstimmung mit der Verwaltung - bestmöglich unterstützen. „Wir sollten uns im Klaren darüber sein, dass dies die Chance für Hoym auf schnelles Internet ist - wahrscheinlich die einzige Chance“, erklärt Ortschaftsrat Marcel Bertram (Wählergemeinschaft Hoym) in mehreren Aufrufen an die Bürger seines Ortes und erinnert daran, dass die Gegebenheiten in dem Seeland-Ortsteil kompliziert seien, die Erschließung teuer ist. Ein anderer Anbieter habe das Projekt genau aus diesen Gründen vor zwei Jahren abgelehnt.
Fortschritt für Digitalisierung
Kienast pflichtet Bertrams Meinung bei. „Es ist ein großer Fortschritt in der Digitalisierung“, sagt der Ortschef und kann sich eine Bemerkung nicht verkneifen: „Wenn Hoym so ausgestattet ist, sind wir besser als Berlin-Mitte aufgestellt“, sagt er und lacht. Denn durch das moderne Glasfasernetz könnten Internet-Geschwindigkeiten von bis zu 900 Mbit/Sekunde im Download und 300 Mbit/Sekunde im Upload erreicht werden. Eine weniger störanfällige stabile Leistung, unabhängig davon, ob der Nachbar gerade surft oder nicht.
„Wir verlegen Zukunft!“, titelt MDDSL dann auch auf den großen Plakaten im Ort. „Doch damit das klappt, müssen sich so viele Bürger wie möglich anmelden“, erklären Kienast und Bertram und sprechen von einer nötigen Quote von über 40 Prozent der Haushalte. Für diese Interessenten gebe es Vorverträge, so der Ortsbürgermeister, der gern gemeinsam mit Bertram für irgendwelche Anfragen, auch technischer Art, zur Verfügung steht. „Noch besser sind aber die Kontakte, die auf den Plakaten genannt werden“, sagt der Ortschef.
Der sieht das Projekt als große Chance. Selbst für Anwohner, die das schnelle Internet gar nicht nutzen wollen. „Doch so ein Anschluss wertet auch das Grundstück auf. Es ist auch etwas für die Folgegeneration.“
Immer Stück für Stück
Wie die Erschließung im Ort vonstatten gehen soll, darüber hat sich Kienast übrigens bereits erkundigt. „Sie nehmen sich immer einzelne Gebiete vor. Fläche für Fläche. Anfangen wollen sie im Gewerbegebiet und der Haeckelstraße.“Auf diese Weise hätten auch die großen Unternehmen der Stadt etwas davon. Denn im Gewerbegebiet sind zahlreiche Firmen untergekommen. Dazu zählen etwa Betonwerk und Fahrzeugbau, Steinkontor und Gartenbau, ein Aluguss-Betrieb und die Lebenshilfe, Fuhrunternehmen, Großhandel, Autohäuser und Werbefirmen, Caravanverleih, ein Baumfällunternehmen und die Kiesgewinnung. Am Ende sieht Kienast den ganzen Ort als Gewinner.
Wer Fragen zur Interneterschließung hat kann sich melden per E-Mail unter [email protected] oder telefonisch unter 0391/25194700.